15.11.-18.11.2013
Ein großes Ding, was ich auch auf dieser Reise machen wollte, war die Reise auf dem Frachtschiff Navimag von Puerto Montt nach Puerto Natales.
Nur ganz kurz: es war eine sehr schöne, "entschleunigte" Art zu reisen und ein irres Gefühl heute abend nach Tagen in den Fjorden in dem kleinen Städchen Puerto Natales, im Herzen von Patagonien anzukommen.
Eigentlich habe ich oft stundenlang aufs Wasser gestarrt und die schroffen Berge an mir vorbeiziehen lassen und meine Gedanken einfach schweifen lassen. Ich glaube, das ging hier vielen so. Wir hatten zwei Sonnen- und 1,5 Regentage. Keine schlechte Quote für Patagonien. Aber selbst im Regen hat diese Landschaft ihre eigene Magie.
Ich habe wieder viele nette Menschen kennengelernt und dieses internationale Grüppchen ist mir in den wenigen Tagen schnell ans Herz gewachsen. Besonders das schwule Paar Olivier und Darran.
Wir haben so viel gemeinsam gelacht, dass wir spontan beschlossen haben, zusammen die 5 Tage schon ab morgen durch den Torres del Paine Nationalpark zu laufen.
Daher bin ich nun wieder fünf Tage fern ab der digitalen Welt, aber gut behütet von den beiden. Ich muss jetzt zwar doch Zelt und anderes Campingzeug tragen, da alle Hütten bereits voll sind. Aber die beiden Herren tragen den Großteil des Essens;)
Drückt mir die Daumen für gutes Wetter...
13.11.13
Weiter geht es Richtung Süden, bald geht es auf's Schiff durch die patagonischen Fjorde!
Heute abend geht es nach Puerto Varas, 20 km entfernt von Puerto Montt, wo das Schiff ablegt.
Während Hanna in der Schule war, bin ich am späten Vormittag, als mal kurz die Sonne rauskam, nach Niebla gefahren. Das ist 20 Minuten von Valdivia entfernt und liegt bereits am Meer.
Aber leider machte der Spitzname "ValLuvia" (Tal des Regens) seinem Namen alle Ehre, kaum war ich in dem kleinen Nachbarort Niebla angekommen.
Eigentlich wollte ich auf zwei kleine Inseln dort fahren, aber das fiel definitiv ins Wasser.
Gegen 18 Uhr nahm ich schon fast etwas schwermütig den Bus ins neue Abenteuer nach Puerto Varas, denn ein paar Tage Alltag taten irgendwie gut:) Liebe Hanna, nochmals Danke für deine
Gastfreundschaft!
Wie immer war ich nicht lange allein, neben mir im Bus saß ein etwas verrückter Amerikaner (wie ich bald bemerkte) mit spanischen Wurzeln, Javier.
Ich ging mit ihm auf Tour am nächsten Tag, ein Glück, denn ohne ihn hätte die Tour nicht stattgefunden (ich wäre sonst allein gewesen).
11.11. - 13.11.13
Ich war zu Gast bei Hanna. Eine meiner Ex-Schülerinnen meines ersten und Lieblings-Sportkurses (Abi 2010). Sie macht gerade ein Praktikum an der deutschen Schule hier. Nett wurde ich aufgenommen und ich hatte einfach mal Muße, Alltag hier zu genießen und mit ihren Freunden unterwegs zu sein. Und natürlich auch mal in das Konzept der hiesigen deutschen Schule zu schnuppern.
Zeit - endlich mal zum Friseur zu gehen (was ein Unterfangen war, denn soweit reichte mein spanisch nicht, aber ich hab ihnen ein Bild von mir auf dem iPhone gezeigt:), Rucksack ordnen, Patagonien planen...
Zeit - ausgiebig mit Hanna zu quatschen, ausgedehnte Spaziergänge durch einen Park zu machen, mit zum Rudertraining und in die Schule zu gehen, den Fischmarkt und die riesigen Seelöwen zu bestaunen und sehr gut essen zu gehen.
In dem Restaurant, wo wir uns gestern mit anderen Deutschen aus der Schule getroffen haben, gab es ein All-you-can-eat-Buffet der Extra-Klasse! mit selbstgemachten Nudeln und Sushi, wo man sich die verrücktesten Kombinationen zusammenstellen konnte: Avocado, Krabben, Champignons oder Mango, Erdbeer, Frischkäse.
Es war ein Genuß!
Morgen geht es nach Puerto Vagas.
10.11.13
Ich bin seit 4 Tagen mit dem Panchamama-Bus im Süden Chiles unterwegs. Hier sieht es aus wie in der Schweiz. Saftige grüne Wiesen und Wälder, Kühe und herrliche Berge.
Seit Freitag bin ich in Pucon, das Outdoor-Mekka von Chile. Heute habe ich den schnebedeckten Vulkan Villarica bestiegen. Völlig irre! Man macht eine Art Gletscherbesteigung und kommt dann oben an einem dampfenden Krater an!
Fix und alle, aber glücklich erreichte ich nach drei anstrengenden Stunden den Gipfel auf 2814m. 1400 Höhenmeter. Leider habe ich nicht gemerkt, dass mir die fast sechs Wochen in der Höhe in Peru und Bolivien einen entscheidenen Konditionsschub gegeben haben.
Aber der Knaller war, dass wir mit Extra-Rutsch-Hosen und so einem Plastikuntersatz diese 1400m auf dem Hosenboden später runtergerutscht sind. Das war vielleicht ein Spaß!
Und dann kommt man unten in Pucon an und es ist ein herrrlich warmer Frühlingstag und alles blüht in den schönsten Farben.
9.11.13
Der 8.11. war mal wieder ein Reisetag. Ist ja auch kein Wunder. Chile ist zwar sehr schmal, aber es misst von Nord nach Süd 4300 Kilometer. Aber schön, wenn man so viel Zeit hat! Man erfährt die
Landschaft im wahrsten Sinne des Wortes. Es ist unglaublich grün hier, alles blüht, es ist Frühling. Wir fahren durch Waldgebiete wie in Europa, Weinanbaugebiete wie im Kaiserstuhl und dann
tauchen wieder die dickverschneiten Anden auf...
Wir machten nur einen Zwischenstop in einem verrückten Museum von einem Billionär aus der Chile, der unglaubliche Schätze aus Kathedralen, Kutschen, Lokomotiven und Kunstschätze aus allen Kulturen Südamerikas und der Kolonialzeit angehäuft hat.
Nach fast 9 Stunden Fahrt erreichten wir Pucon. Hier sieht es aus wie in einem schweizer Skiort!
Wir fuhren direkt zu einer Reiseagentur, wo wir die Tour auf den Vulkan buchen wollten. Aber die Wettervorhersage für den nächsten Tag war nicht so perfekt, sodass wir die Tour auf den Sonntag schieben mussten. So entscheiden wir uns eine kleine Trekking-Tour im nahegelegenen Huerquehue National Park zu machen.
Ich zog mit Erik aus unserer Gruppe los. Er ist Fotograf für Lonely Planet und erneuert gerade den Chile-Führer. Ich lernte mal wieder ein paar Kniffs und Tricks;) Allerdings hatte uns niemand gesagt, dass die Wanderung statt 5 fast 7 Stunden dauerte und ganz schön steil war.
Ob das so gut war einen Tag vor der Vulkanbesteigung???
Aber abends ging es dann mit allen in die heißen Quellen - und die waren dieses Mal wirklich schön!
Fünf verschiedene Becken mit verschiedenen Temperaturen neben einem reißsenden Gebirgsfluss.
Da freuten sich unsere müden Beine;)
7.11.13
Wie schön, endlich wieder andere Leute und ganz andere Landschaft kennen zu lernen. Seit heute morgen sitze ich im Panchamama-Bus. Verrückterweise sind wir 9 Deutsche und drei Amerikaner. Es ist
eine sehr lustige Truppe! Wir lachen unglaublich viel. Mit dieser Gruppe fahre ich jetzt in 4 Tagen bis Valdivia.
Der erste Stopp nach Santiago war Pomaire, ein kleines Dorf, was von der Töpferei lebt. Nichts besonderes, ein Stopp zum Mittagessen. Gegen 15 Uhr erreichten wir Pichilemu, ein
Surferstädtchen.
Endlich! Wir nahmen zu siebt eine Surfstunde. Naja, zwei mal habe ich gestanden, aber es ist einfach schwer. Außerdem waren die Wellen ganz schön hoch und das Wasser trotz Neoprenanzug noch ganz
schön kalt. Ich hab es trotzdem genossen, ich freu mich so auf Australien. Ich liebe das Meer und die Wellen!
Später schauten wir alle den Sonnenuntergang auf einer Klippe und warteten danach Stunden auf ein Abendessen in einem Restaurant. Chilenische Langsamkeit - für meinen Geschmack zu langsam...
6.11.13
Nach einem Traumtag in der verrückten Künstlerstadt Valparaiso, geht es morgen mit einem Minitourbus und anderen Backpackern nach Süden bis Valdivia und dann mit der Fähre durch Patagoniens Fjorde!
Auf in ein neues Abenteuer!
5.11.2013
Nach meinem Besuch im archeologischen Museum in La Serena vor zwei Tagen, hab ich plötzlich den Entschluss gefasst: Ich will auf die Osterinsel! Diese Riesenstatuen müssen gigantisch sein. Ich habe nur eine davon gesehen, aber auf der Insel gibt es wohl mehrere dieser Riesenköpfe und das muss ein irres Landschaftsbild sein. Die Osterinsel gehört zu Chile, liegt aber 5 Flugstunden Richtung Australien mitten im Pazifik.
Jetzt habe ich zwei Tage lang nach Flügen gesucht, aber da sie unglaublich teuer waren, hatte ich es erstmal beiseite gelegt. Aber hier im Hostel in Santiago hatten die Mitarbeiter den Tip, es auf den verschiedenen Webseiten von LAN-Chile zu versuchen. und verrückterweise auf der deutschen Version habe ich dann einen akzeptablen Preis gefunden. Der Nikolaus bringt mich also auf die Osterinseln am 6.12.13;)
Ansonsten habe ich den Vormittag in diesem schönen Hostel "la casa roja" genossen und nachmittags mit Anne eine echt nette Stadttour gemacht. Es gibt hier auch eine Tour, die auf Trinkgeld basiert und von Studenten und Leuten aus Santiago geführt wird. Es ist seit Lima die erste Großstadt hier, die mir wirklich gefällt. Sauber, viele gut angezogene Menschen, auch Männer in Anzügen, die ich mir ja so gerne anschaue, und viele toll gepflegte Gartenanlagen!
Anne hat abends endlich Geld bei der Western Union Bank bekommen, denn ich bin seit vier Tagen ihre Bank, denn auch ihr hat jemand den PIN irgendwie versucht zu klauen/ zu filmen und ihn dann aber dreimal falsch eingegeben. Deswegen wurde ihre Karte gesperrt. Man muss hier einfach höllisch aufpassen.
3./4.11.13
Die Sitze waren erstaunlich bequem, so hatte ich recht gut geschlafen und am Nachmittag viel über die bevorstehende Patagonienreise gelesen. Irgendwie ist es schon irre, so einen Großen Kontinent
auf dem Landweg zu durchqueren.
Jedenfalls erreichten Anne-Sophie und ich das kleine Städtchen la Serana morgens um halb acht. Wir sind jetzt endlich am Meer und ich will endlich an den Strand!
Hier hing an diesem morgen ganz schön der Nebel , da war an Strand noch nicht zu denken.
Wir checkten in das goldige, bunte und von deutschen geführte Hostal "El Punto" ein. Für meinen Geschmack das schönste Hostal bisher.
Da unser Zimmer noch nicht fertig war, gingen wir los, die Stadt zu erkunden. Das war allerdings ein bisschen öde morgens um halb neuen und an einem Sonntag! Denn nichts öffnet hier vor zehn. Wir
waren allein in den Straßen, nur drei lästige Straßenhunde verfolgten uns gut eine halbe Stunde. Wir liefen bis ans Meer zu einem Leuchtturm. Bei Nebel wirkte der Stand nicht sehr einladend, also
beschlossen wir, um zehn ins archeologische Museum zu gehen, wo viele Relikte aus Rapanui, der Osterinsel, ausgestellt waren.
Das war so interessant. Anne-Sophie war schon da und hat sehr geschwärmt und als ich dann diese Steinfigur von dort in voller Größe im Museum sehen habe, wuchs der Wunsch, doch mal nach Flügen
auf diese Insel zu schauen...
Am Nachmittag kam dann die Sonne raus und es wurde sommerlich warm und wir beschlossen zu dem schönen Strand in der Nähe des Fischerdorfs Coquimbo zu fahren.
Keiner wusste aber so genau, wo der Bus fuhr, also fragten wir am Busbahnhof, wo ich eh mein Ticket für morgen abholen musste.
Bamba hatte leider mal wieder einen Fehler gemacht und mir eine falsche Reservierungsnummer geschickt, so existierte mein Ticket nach Valparaiso nicht und da hier durch den Feiertag alle Welt am
reisen war, gab es keine freien Plätze mehr! So entschlossen wir uns direkt nach Santiago zu fahren. War auch für Anne - Sophie besser, denn sie sollte ein paar Tage in einer Großstadt sein, um
eine neue Kreditkarte zu erhalten.
Durch das Buschaos waren wir erst um 16 Uhr in Coquimbo. Ein kleiner Fischerort, wo zig Pelikane am Rande des Fischmarktes auf Abfälle warten...
Wir fragten am Busbahnhof nach einem Bus zu diesem Schönen Strand ( Totottarillo oder so ähnlich). Aber wir fanden keinen. Es sei noch keine Saison, auch wenn es schon so warm sei. Aber bei dem
örtlichen Busunternehmen, sagte ein alte Verkäuferin am Schalter, ein Taxifahrer von Ihnen, könnte uns hinfahren und direkt dort wieder abholen. Ich freute mich schon, aber Anne-Sophie war
skeptisch nach ihrem Erlebnis in la Paz.
Aber ich setzte auf meine Gefühl: älterer Taxifahrer, vom Busunternehmen, ein ordentliches Auto. Ich wurde nicht enttäuscht. Um 17 waren wir am Strand! Es war ganz schön windig und das Wasser war
eindeutig zu kalt zum schwimmen. Aber wir lagen gemütlich zwei Stunden am Strand, lasen, dösten in der Sonne. Ich hab es sehr genossen. Verrückt dieser Kontinent: gestern noch bei gefühlten -10
Grad auf 4300m Höhe, heute (endlich!) auf Meereshöhe am Strand bei ca. 25 Grad:)
Um 18.45 Uhr rollte das Taxi wie vereinbart den Berg runter zum Strand und gegen 20 Uhr waren wir sicher, heil und glücklich zurück im Hotel.
Ich verbrachte den Rest des Abends damit mich über Flüge zu den Osterinseln schlau zu machen;) Nicht einfach, da sie extrem teuer sind.
2.11.13
Das zweite Highlight, was man von San Pedro de Atacama aus machen kann, ist eine Tour zu den angeblich höchsten Geysiren der Welt auf 4300m.
Ich dachte, ich hätte die extremen Höhen nun hinter mir gelassen, aber nein, noch ein letztes Mal - das war wirklich extrem und nach Uyuni leider nicht so spektakulär als dass es mich für
die Extreme entschädigt hätte.
Da die Geysire aufgrund der extremen Temperaturunterschiede nur zwischen 6-8 Uhr morgens aktiv sind, heißt das: Abfahrt um 4:30 Uhr.
Extrem früh bedeutet in der Wüste extrem kalt und dann noch auf 4000 m Höhe noch ein Vielfaches kälter. Obwohl ich viele Schichten anhatte - das war das Kälteste, was ich seit langem erlebt habe.
Immerhin gab es im Geysir gekochte Eier zum Frühstück...
Und es war schon ein schöner Anblick der vielen Dampfsäulen im Morgengrauen,aber es war einfach zu kalt.
Dann hatte ich mich eigentlich auf die natürlichen heißen Quellen gefreut, um mich aufzuwärmen. Aber leider waren die gar nicht so warm, nur ca. 34 Grad, was bei den Außentemperaturen als lauwarm
erscheint... Also wieder bibbernd in die warmen Klamotten. Zurück ging es dann durch eine schöne Landschaft mit vielen Lamas, gelben Grasbüscheln und Vulkanen im Hintergrund. Die Tour endete
gegen 12 Uhr und um 14.30 saß ich im Bus nach La Serena. Jetzt hatte ich meine längste Busfahrt vor mir: 17 Stunden!
1.11.13
Der Tag begann mit einem sehr leckeren Frühstück auf der Plaça de armas von San Pedro! Wir ließen den Tag heute ruhig angehen. Jede von uns hatte Dinge emails zu schreiben, die Unterkünfte und
Busse für die nächsten Tage zu organisieren, Fotos ordnen - das machten wir alles im ganz gemütlichen Innenhof unseres Hostels.
Um 15 Uhr ging es dann auf Tour ins Valle de la Luna. Angeblich gleicht die Landschaft sehr der auf dem Mond, daher der Name. Es war wirklich eine bizarre Landschaft nur zwanzig Minuten außerhalb
von San Pedro. Hier mischt sich die Wüste und die salzwüste von San Pedro de Atacama. Zu Beginn wanderten wir durch einen Salzcanyon, dann durch das Mondtal und zum Schluss gab es einen
Sonnenuntergang im Valle de Marte mit rosaschimmernden Anden im Hintergrund.
31.10.13
Um halb acht ging es los durch die Dali Wüste. Angeblich hat sich hier der Maler zu einem seiner Gemälde inspirieren lassen.
Kurz danach lag vor uns die grüne Lagune. Auch echt hübsch.
Keine halbe Stunde später tauchten zwei kleine Hütten im Nichts auf mit einer Riesenmenschenschlange davor: Der Grenzübergang Bolivien-Chile!
Ein bisschen chaotisch lief es dort schon ab. Unser Guide sollte eigentlich auf die Rucksäcke aufpassen, aber plötzlich kamen die vier, die nach Uyuni zurückfuhren, zu uns und verabschiedeten
sich. Ein paar Minuten später standen wir da alleine im Nichts. Gott sei Dank waren wir zu siebt und konnten dann gegenseitig auf die Rucksäcke aufpassen.
Und von wegen wir müssen bei der Ausreise nichts bezahlen! 15 Bolivianos stecken die korrupten Grenzbeamten ein. Als wir sagten, wir wissen, dass wir nichts bezahlen müssen, meinte der Beamte:
Dann gibt es auch keinen Stempel...
Ist zwar nur 1,5 Euro, aber prinzipiell ist das einfach unverschämt!
Der Transfer war dann doch gut organisiert. Der freundliche Juan brachte uns in einem Minibus von ca.4500m in einer halben Stunde runter auf 2300m in die Oase San Pedro de Atacama mitten in einer
Wüstenebene.
War ein irrer Blick über die Landschaft. Willkommen in Chile bei 30 Grad!
San Pedro war auf den ersten Bilck richtig schön. Nette grüne Stadtmitte, freundliche und gepflegte (!) Menschen und ein zwar touristisches aber gemütliches Stadtbild.
Leider wußten wir nicht, dass am 1.11. hier ein Feiertag war und halb Chile über das lange Wochenende hier Urlaub machte. Wir hatten einmal kein Hostal reserviert, jetzt wussten wir auch warum
niemand geantwortet hatte. Denn alles war voll!
Wir brauchten fast zwei Stunden, bis wir jede einen Schlafplatz für die nächsten zwei Nächte hatten.
Denn die erste und vorerst einzige Möglichkeit war, sich mit Anne EIN Bett für die erste Nacht zu teilen oder San Pedro wieder verlassen! Was im Nachhinein echt schade gewesen wäre, weil es sehr
schön hier ist und viel zu erleben gibt. Aber wieder flog der Schutzengel nebenher und wir fanden noch zwei Betten in einem ganz netten Hostel, allerdings in einem 12er-Schlafsaal! Gut, für 2
Nächte geht auch mal das.
Am Nachmittag bummelten wir durch das kleine Städtchen, buchten ein paar Touren für die nächsten Tage und genossen das gute Essen hier im "Todo Naturales". ein fantastisches Lokal.
Wir mussten allerdings feststellen, das Chile extrem viel teurer ist als Bolivien. Eigentlich wie zu Hause in Deutschland.
Ein Highlight war, dass wir noch zwei Plätze ergatterten, die gerade spontan frei geworden waren, für eine französische Nachttour im Observatorium der Atacama-Wüste. Der Astronom hat uns 3
Stunden auf unglaublich interessante Weise den südlichen Sternenhimmel erklärt.
29.10.-31.10.
Es war ein neues Highlight auf dieser Reise! Eine unglaubliche Landschaft, die wir zweieinhalb Tage durchquerten!
Bamba-Experience arbeitet offensichtlich mit sehr guten Partnern. Am nächsten Morgen lernten wir unsere Mitreisenden im RED PLANET OFFICE kennen. Und viele hatten die Empfehlungen bei tripadvisor
gelesen und dies wäre wohl einer der wenigen Anbieter mit gutem Essen und keine betrunkenen Fahrern! Immerhin hätte es in den letzten fünf Jahren 17 Tote auf der Durchquerung durch die Salzwüste
gegeben...
Also hatte ich wieder einen Globetrotter-Schutzengel, der mich zu dieser Agentur geführt hat:)
Um 11 Uhr ging es los: wir teilten das Auto mit Neigel und Sarah aus London und Jamie Oliver, ja er hatte den gleichen Namen wie der Koch, ein ziemlich verrückter 21jähriger Engländer. Im zweiten
Auto zwei Australier, zwei Deutsche und zwei Schwestern aus England.
Erster Stop: der Eisenbahnfriedhof außerhalb von Uyuni. Bizarr liegen hier die alten Dampfloks aus der goldenen Mienenzeit.
Kurze Zeit später hielten wir in dem kleinen Dorf Colchani, wo man uns die Salzverarbeitung zeigte und uns ein unglaublich leckeres Mittagessen in einem Salzhotel servierte. Köstlich war der
Apfel-Streusel-Kuchen. Nur Omas gedeckter Apfelkuchen kommt da nicht dran!
So gut gestärkt hatten wir dann fast zwei Stunden Zeit, in der weißen Weite lustige Fotos zu machen.
In dieser Weite hat das Auge keinen Anhaltspunkt, so kann man mit Entfernungen von Objekten spielen und solche Fotos machen:
Leider hat mir das einen kleinen Sonnenstich einhandelt oder ich habe auch nach über sechs Wochen in der Höhe ein bisschen Höhenkrankheit gehabt. Jedenfalls fiel mir bis zum Abend das Atmen ganz
schön schwer. Da muss man echt versuchen ruhig zu bleiben. Denn die nächsten zwei Tage gibt es keine Zivilisation. Nur Sauerstoffflaschen, die ich aber Gott sei Dank nicht bauchte. Coca-Tee und
die Sorichi-Pille hat geholfen:)
Nach ca. drei Stunden war das Wunder der Salzwüste vorbei, wir stoppten noch an einer kleinen Insel "inkawhasi", die übersät war mit Riesenkakteen! Dann ging es teilweise durch Tiefsandpisten
(ein großes Lob an den Fahrer!) zu unserer ersten Herberge komplett aus Salz gebaut in Atulcha. Verrückt, auf dem Weg überholten wir zwei Fahrradfahrer und drei Motorradfahrer - völlig
eingestaubt!
Wir dachten alle nach diesem erlebnisreiches Tag: Was soll da jetzt noch kommen?
Am nächsten Tag wußten wir es: Eine unglaubliche Vielfalt an Landschaften!
Vulkane, Wüstenlandschaften, Hochebenen und nach vier Stunden Fahrt mehrere Lagunen mit Hunderten von Flamingos:
Am Nachmittag erreichten wir dann die Laguna Colorado, die aufgrund irgendwelcher Mikroorganismen und viel Eisenanteil knallrot schimmert!
Bei Sonnenuntergang hielten wir noch bei zwei Geysiren, die auf 4000m heißen Dampf spucken.
Mit den letzten Sonnenstrahlen erreichten wir unsere Herberge. Wunderschön gelegen auch an einer Lagune mit einem natürlich Whirlpool. Den nutzen wir dann auch fast den ganzen Abend, denn Duschen
gab es keine...
Aber irre war das Bad unter dem gigantischen Sternenhimmel der Wüste.
Nur die Sekunden bis man wieder in den Klamotten steckte, waren s...kalt!
Die Nacht war das Extrem zur vorangegangenen Nacht: extrem unbequeme Betten, zu sechst im Zimmer und Toiletten, die man lieber nicht benutzte...
28.10.2013
Meine Reiseagentur Bamba-Experience hatte ein Kommunikationsproblem mit dem Busunternehmen in Potosi. So hatte ich kein Ticket. Also machte ich mich mit Anne-Sophie eine Stunde früher auf zum
Busbahnhof. Raus aus dieser Mienenstadt.
Gut, dass wir so früh waren. Denn als wir ankamen wurden wir gleich zu einem Bus komplementiert, der wie wir später erfuhren, mehrere Gäste aus verschiedenen Bussen zusammenschmiss, da es
offensichtlich zu wenige Reisende waren. Schwupp, war ich drin und los ging's.
Dieser Bus war ganz schön klapprig und die Einheimischen hier in Bolivien waschen sich nicht so häufig. Das war die unangenehmste Busfahrt bisher! Lasst eurer Fantasie freien Lauf wie die Luft im
Bus war...
Wieder ein Minuspunkt für Bolivien.
Nach vier Stunden Fahrt, allerdings durch eine ziemlich abwechslungsreiche Landschaft, kamen wir gegen 16 Uhr in Uyuni an, einer Geisterstadt mitten in der Wüste.
Eine leckere Pizza, ein gutes Bett im Hotel Julia und die Einkäufe für den nächsten Tag bescherten uns einen gemütlichen Abend.
Ach ja, und wir wollten uns schon im Migrationsbüro den Ausreisestempel nach Chile holen, denn angeblich kostet er hier nichts und an der Grenze 15 Bolivianos. Man wollte uns aber keinen geben
und versicherte uns, wir müssten als Europäer nichts bezahlen...
Gott sei Dank war ich nicht allein in diesem Nachtbus bzw. am Busbahnhof.
Das war ein Geschreie dort, wann welcher Bus abfährt, wie auf dem Marktplatz und bis wir dann unseren gefunden hatten. Die Busse in Bolivien sind nicht mal halb so konfortable wie in Peru - auch das wieder eine Erfahrung. Gott sei Dank konnten wir in Potosi gleich ins Zimmer und nochmal drei Stunden schlafen. Dann wollten wir uns eigentlich eine Silbermine anschauen, denn das ist die Attraktion in Potosi. Aber als wir unterschreiben mussten, dass wir durch enge Schächte kriechen müssten, die Luftverschmutzung unter Tage extrem ist und das es immer mal wieder zu gefährlichen Explosionen kommen kann, haben wir es uns anders überlegt. Extreme Luftverschmutzung hatten wir ja gerade erst in La Paz. Also bummelten wir durch die Stadt, was aber bei der Höhe extrem anstregend ist. Wir wünschen uns nichts sehnlicher als mal wieder auf Meereshöhe zu sein!
Leider ist auch diese Stadt nicht besonders ansprechend. Wir wagten dann am Nachmittag einen Trip zu angeblich schönen heißen Quellen. Aber irgendwie war auch da der Wurm drin: Die waren so dreckig und die Leute nahmen sogar ihre Hunde mit ins Wasser, sodass wir sofort wieder umkehrten.
Irgendwie sind uns die großen Städte hier nicht geheuer.
Also, am nächsten Morgen ab in den nächsten Bus nach Uyuni und endlich zum hoffentlich nächsten Highlight der Reise: die Salz-Pfannen von Uyuni!
Wir hoffen, dass entschädigt uns für die letzten Tage...
Uyuni ist eine Geisterstadt mitten in der Wüste - völlig verrückt - hat irgendwie etwas von einer alten Westernstadt. Sie ist nur Ausgangspunkt für viele Reisende in die Salzpfannen, sonst gibt es außer ein paar Hostels nichts...
Am nächsten Tag haben Anne-Sophie, Laura und ich eine Stadttour gemacht, aber uns hat die Stadt überhaupt nicht gefallen: Voll, stickig, völlig verschmutzt. Außerdem haben die hier komische Bräuche. Die Menschen hier opfern viel der Pachamama (Mutter Erde). Aus diesem Grund hängen sie sich Lama - Fötusse über die Tür als Glücksbringer oder der Guide erzählte uns, dass bei großen wichtigen Gebäuden zur Einweihung auch mal Menschen geopfert werden, zum Beispiel verstorbene Obdachlose...
Komische Geschichten.
Die Stadt ist einfach zu riesig, 2 Millionen Menschen leben hier in einem Tal zu Füßen eines großen Vulkans. Das einzige, was einem den Atem raubt, abgesehen von der Höhe (3660m) und den extrem Steilen Staßen ist das Stadtbild:
Was man eigentlich hier in La Paz machen soll, ist die Mountain Bike - Abfahrt von 3800 Höhenmetern auf der " gefährlichsten Straße der Welt", das muss landschaftlich gigantisch sein, aber irgednwie wollte ich nur ruas aus der Stadt und nahm den Nachtbus nach Potosi. Leider musste ich mich nun von Laura trennen, die von La Paz wieder nach London fliegt. Auch wenn sie erst 18 war, hatte sie einen unglaublich witzigen Humor und war eine nette Reisebegleitung: Anne- Sophie hatte aufgrund ihres Taxi-Erlebnisses die Schnauze gestrichen voll von La Paz und entschloss sich spontan mich bis Santiago di Chile zu begleiten. Wie schön! Ihr seht, ich bin nie allein:)
Die Fahrt nach La Paz war landschaftlich ziemlich beeindruckend: über 90 Minuten ging es am Titicacasee entlang und ich bekam einen Eindruck von der unglaublichen Größe dieses Sees.
Lustig war, dass wir an einer Stelle übersetzen mussten. Der Bus auf einem separaten Floß und wir auf einem Boot.
Unterwegs bekam ich eine Sms von der Französin Anne-Sophie, die schon einen Tag früher in La Paz angekommen war, dass wir bei den Taxifahrern gut aufpassen sollten, denn sie sei gerade einem Fast-Raubüberfall entkommen. Sie hatte eine Szenerie erlebt, wie sie im Lonely Planet beschrieben war: Eine andere Person fragte, ob sie das Taxi teilen dürfte, kurze Zeit später stieg ein "falscher Polizist" ins Auto und wollte ihren Pass sehen, um ihn dann wieder für viel geld zurückkaufen zu lassen. Aber Anne-Sophie hat gut reagiert und ist sofort ausgestiegen und hat ihren Pass nicht hergegeben.
23.- 25.10.2013
In Copacabana bin ich mit Laura nur eine Stunde durch die Stadt geschlendert, die wirklich winzig ist.
Denn unser Boot zur Isla del Sol ging um 13.30 Uhr. Copacabana hat eine nette maurische Kirche und unglaublich viele Souvenirläden. Irgendein besonderer Tag war heute, denn in der ganzen Stadt und auf dem Kirchengelände spielten Marchingbands. Das sorgte natürlich für eine besonders fröhliche Stimmung in der Stadt.
Am Hafen trafen wir einige andere Backpacker, keiner wusste genau, wo das Boot zum Nordstrand abfahren würde, also warteten wir gemeinsam. Die meisten fahren zum Südteil, aber ich hatte von meinem Kollegen David den Tip, im Norden am Strand auszuruhen.
Gut, wir waren schlussendlich zu acht im Boot. Drei lustige Argentinier, Beatrice aus Schottland, Laura und ich, Anne-Sophie aus Frankreich und Calidou auch aus Frankreich.
Die Ankunft nach zwei Stunden schöner Bootsfahrt war etwas ernüchternd. Ein Hostel mit Dusche zu finden war etwas schwierig. Wir folgten dem Lonelyplanet Tip, aber das war ein Zimmer mit vier Betten und Wasserhahn auf dem Hof...Naja, aber für 2 € pro Nacht, kann man nicht mehr erwarten. Wir vier Mädels nahmen kurzentschlossen das Vierer-Zimmer.
Wir alle wollten noch zu den Inkaruinen im Norden, also machten wir uns zu einer Sonnenuntergangswanderung von ca. 45 Minuten auf. Wir kreuzten den "Strand", den auch die Schweine und Hunde nutzten, und uns war schnell klar, das ist kein Strand zum relaxen.
Die Inkaruinen waren ganz nett, aber wenn man in Peru bereits in Machu Pichu und im heiligen Tal war, war das etwas ernüchternd. Aber die Landschaft war schön anzusehen und die schneebedeckten Berge der Cordilliera Real hatten ihre eigene Magie.
Abends hatte nur ein Restaurant offen, wo wir den Franzosen wiedertrafen und noch lange Karten spielten.
Am nächsten Tag machten wir dann zu fünft eine drei-stündige Wanderung vom Norden in den Süden. Aber so spektakulär, wie es uns viele beschrieben hatten, war es nicht. Die Landschaft ist ziemlich karg, wir waren nicht so begeistert. Laura und ich hatten nicht so gut geplant, wir hatten die großen Rucksäcke mit auf die Insel genommen und sie im Hostel gelassen im Norden. Die anderen drei Reisenden waren schlauer und hatten die Rucksäcke in Copacabana gelassen und hatten nur den kleinen Rucksack. Demnach konnten sie nach der Wanderung ein Boot nach Copacabana nehmen. Wir vertrauten auf den Lonely Planet und die Aussagen unserer Gastgeberin, dass am Nachmittag wieder ein Boot gen Norden fahren würde - dem war nicht so, nicht genug Touristen auf der Insel. Also mussten Laura und ich alles wieder zurücklaufen! Und die INsel ist ganz schön hügelig und auf 4000m über dem Meeresspielgel ist das einfach echt anstrengend. Auch wenn ich nun schon über sechs Wochen zwischen 2500m und 4000m bin, hat sich der Körper immer noch nicht richtig an diese Bedingungen gewöhnt.
Wir wollten dann noch eine Abkürzung nehmen und haben uns komplett verlaufen und kamen dann endlich gegen 17 Uhr wieder am Nordhafen an. Wir waren ganz schön platt und durchgefroren, denn der Wind hier hatte es in sich.
Am nächsten Morgen trafen sich dann alle Backpacker in einem Restaurant zum Frühstücken.
Alle wollten das Boot um 8.30 Uhr nehmen, doch wir waren nur zu acht und der Kapitän wollte erst ab 10 Personen ablegen bzw. wir sollten drei Stunden bis zum nächsten Boot warten! Was soll man hier aber noch drei Stunden machen???
Nach vielen Diskussionen, legte er dann doch ab und plötzlich kamen aus allen Ecken noch 15 Inselbewohner, die einfach so dann mitfahren durften!
23.10.2013
Die Reiseführer und Reisenden schwärmen von der kleinen Insel "Isla del sol" auf bolivianischer Seite im Titicacasee, also dachte ich, 3 Tage Strand und Erholung, würden gut tun. Auch um mich nach dieser lästigen Krankheit zu erholen. Also machte ich mich mit Laura am nächsten Morgen um 7.30 auf Richtung Copacabana (ja, ein Münzenpräger von hier hat dem Strand in Rio den Namen gegeben) in Bolivien.
Nach ca. drei Stunden Fahrt kamen wir an der Grenzen von Peru-Bolivien an.
Wir mussten aussteigen, die letzten Soles in Bolivianos tauschen, einen Stempel im Ausreisbüro in Peru abholen, dann bei der Polizei in Peru nochmal stempeln lassen...
Dann ging es zu Fuß durch das steinerne Tor über die Grenze, mit allem was zwei oder vier Beine oder Fahrrad hat, und schwups.... ist man in Bolivien und eine Zeitzone weiter.
Wieder einen Stempel und ein neues Einreiseformular abholen und dann ging es mit dem Bus noch 8 km weiter bis nach Copacabana.
Jetzt bin ich in Bolivien und ein neues Abenteuer beginnt!
21.-22.10.2013
Bamba Experience, die mir alle Transporte und Trips per Mail organiseren, hatten mir geschrieben, dass da noch ein Mädel alleine unterwegs ist und wir könnten doch die "Floating Islands gemeinsam" machen.
Gesagt, getan. So lernte ich Laura aus London kennen.
Der Ausflug zu den schwimmenden Uros-Inseln lohnt sich auf jeden Fall und wir hatten dazu noch strahlenden Sonnenschein. Wir waren eine nette Truppe von zwei Argentiniern, zwei Kanadiern, zwei Australiern und Laura und ich.
Die Leute der Uros-Inseln leben auf Inseln aus aufgeschichtetem Schilf. Ein verrücktes Gefühl, wenn man darauf rumläuft - man "wippt" irgendwie.
Nach dem Besuch dieser schwimmenden Inseln fuhren wir drei Stunden bis zur Insel Amantani, auf der wir in Einheimischen-Familien übernachten sollten.
Am Steg, stand bereist unsere Gastfamilie und nahm uns freundlich auf. Sehr einfach, aber sauber war die Unterkunft. Zum Mittagessen gab es die beste Quinoa-Suppe, die ich je gegessen habe. Und offentsichtlich war ich kuriert. Mein Magen hat hier alles mitgemacht und ich fühlte mich sauwohl.
Allerdings war die Nachmittagswanderung auf die Inkastätte auf 4000m enorm antrengend.
Aber der Sonnenuntergang hat sich gelohnt und der Sparchkurs in Queshua mit der Familie auch.
Nach dem Abend mussten wir leider einen ganz schönen Tourinepp über uns ergehen lassen. Wir wurden in die Tracht der Azmara gesteckt und lernten ihre Art zu tanzen.
Gott sei dank war Lourdes, unsere "Hostschwester", so müde, dass wir bald nach Hause gingen:)
Am nächsten Tag ging es dann noch auf die Insel Taquile. Da waren wir uns alle bald einig - das hat sich nicht gelohnt. Wieder eine irre lange Wanderung durch keine besonders schöne Landschaft und die "Stadt" war eher eine Geisterstadt.
Nach dem Mittagessen schipperten wir wieder bei Traumwetter drei Stunden nach Puno zuruck.
Der Abend war dann noch etwas abenteurlich: Wir hatten uns zu viert zum Abendessen mit Treffpunkt vor der Kathedrale verabredet, aber just um 5 vor 7 gab es einen Stromausfall in Puno, der im Endeffekt 3 Stunden anhielt. Wir suchten uns mit Taschenlampen, aber leider ohne Erfolg.
Ich landete alleine in einer Pizzeria bei Kerzenschein. Hatte auch irgendwie was.
Das war Peru, morgen geht es nach Bolivien!
20.10.2013
Nach einer sehr ruckeligen Nachtfahrt kam ich bereits um 5 Uhr schon in Puno (die Hafenstadt am Titicacasee auf peruanischer Seite) an, da war es noch dunkel! Eigentlich wurde mir 7 Uhr gesagt.
Bei Dunkelheit in einer neuen Stadt anzukommen, ist immer etwas komisch. Aber wieder hatte ich Glück, meine Sitznachbarin aus dem Bus bat mir an, gemeinsam ein Taxi zu nehmen.
Jetzt hoffte ich nur, dass ich schon ins Zimmer und noch eine Runde schlafen konnte.
Das Hostel lag in einem verwinkelten Hinterhof und es war ganz schön kalt auf 3800m Höhe.
Aber die Besitzer waren nett und ich konnte schon ins Zimmer! Herrlich. So schlief ich erstmal noch drei Stunden. Leider war mein Magen und die Blase immer noch nicht ganz auf der Höhe (im
wahrsten Sinne des Wortes). Ich machte also langsam.
Hier oben lernt man wirklich sein Leben zu entschleunigen. Einen Schritt nach dem nächsten bis einen der Atem wieder einholt...
Mein Tag in Puno sah dann so aus: frühstücken, schlafen, das älteste Schiff des Sees "Yarivari" von 1862 anschauen, mittagessen, schlafen und dann zu dem alten Inkafriedhof Sallustani fahren.
Das war wirklich ein netter Ausflug. Der Friedhof liegt an einer kleinen Lagunge in einer zwar kargen, aber biszarren Landschaft. Und es ist immer wieder erstaunlich wie die Inkas die Bauweise anderer Völker perfektioniert haben. Ich habe ein nettes älteres Paar aus Frankreich kennengerlernt, mit denen ich dann abends noch schön essen war.
19.10.2013
Auch wenn ich am Samstag noch etwas wackelig war und das Frühstück noch nicht bei mir bleiben wollte, machte ich mich auf ins nächste Abenteuer: Titicacasee! Ich hatte das Gefühl, Urubamba ist so
verseucht, dass man sich irgendwo immer wieder ansteckt. Und ich sage euch, es war ein herrliches Gefühl wieder auf Tour zu sein und mir ging es schon gleich viel besser. Und auch hier hatte ich
wieder nette Leute bis zum Schluss um mich: Annie und Steffi nutzen die Gelegenheit, mich nach Cusco für einen Stadtbummel zu begleiten.
So hüpften wir mit meinem ganzen Gepäck in einen kleinen Van für 2€ und eine Stunde später waren wir in Cusco.
Ich verabschiedete mich erstmal von den beiden, da ich zu Kirsten musste. Ich kannte sie aus der Gastfamilie in Cusco und sie hatte gestern netterweise mein Ticket an der Busstation getauscht,
weil ich krank war.
Ich wurde in dem Waisenhaus, wo sie arbeitet, nett erwartet, aber sie war nicht da. Als ich sie anrief, sagte sie, dass sie noch bis ca. 18 uhr unterwegs sei! Leider hatte sie gestern Zeit und
nicht heute. Aber ich konnte bei ihr im Zimmer noch ein bisschen ausruhen und das war gut. Später traf ich nochmal Steffi und Annie zum Abendessen. Es fiel mal wieder schwer, endgültig "Tschüß"
zu sagen, aber ich bin sicher Annie und Steffi und auch Antonia werde ich wiedersehen, wenn wir wieder alle in Europa sind:)
Der Abend wurde dann noch etwas kompliziert, denn Kirsten hatte das Busticket nicht in ihrem Zimmer gelassen, sondern bei sich und sie kam nicht bei, als ich sie endlich erwischte, musste ich das
Busticket dann bei ihr in einem ganz anderen Viertel abholen. Denn sie war plötzlich noch zum essen eingeladen worden. Alles etwas merkwürdig. Aber um 20 Uhr hatte ich dann endlich an der
Busstation das Ticket für 22 Uhr eingelöst. Was ein Gerenne, aber ich musste nicht doppelt zahlen, weil ich krank war gestern.
Erst war ich ja ein bisschen skeptisch, was ich mit dieser Woche bis zur großen Jubiläumsfeier am Donnerstag anfangen sollte, aber ich hatte echt nette Tage mit den den drei Mädels Antonia,
Steffi (und Hund Marsu) und Annie. Wir filmten, entwickelten einen Tanz für Steffis Abschiedsparty und gingen oft gemeinsam essen in meinem Lieblingsrestaurant "Sweat Heart". Einen Tag
fuhren wir alle vier nach Ollantaytambo, hatten ein unglaublich leckeres Mittagessen im "Heart's Café " und wollten dann zu den Ruinen. Ich freute mich, weil der Trip durch das heilige Tal damals
kaum Zeit in dieser wunderschönen Inkastätte ließ. Diesmal war es eher eine Abenteuertour, denn Steffi kannte einen Weg, wie man ohne die 70 soles (25€) zu bezahlen, reinkommt.
Wir sind außenrum gewandert und haben ein bißchen zu lange verschnauft, denn ein Wächter hat uns entdeckt. Das war es dann, wir mussten umdrehen, hatten aber eine Menge Spaß.
Abends schauten wir den Palästina-Film an und diskutierten noch lange darüber.
Seit Donnerstag gibt es nicht viel zu erzählen. Mich hat die erste Krankheit ans Bett gefesselt. Gerade waren die Parasiten weg und mir ging es trotzdem hundeelend am Donnerstagmorgen. Der sehr
gut aussehende Dr. Renzo schickte mich ins Labor und es kam eine Blasenentzündung raus, von der ich aber nichts merkte, die aber offensichtlich auch wahnsinnige Magen-und Darmbeschwerden auslösen
kann und mich unglaublich schwach machte. Ich weiß gar nicht, wie ich in dem Zustand den Auftritt überstanden habe, aber ich habe es gemacht. War schon witzig nach 15 Jahren wieder mit Dieter auf
der Bühne zu stehen. Und die Volontarios und die Munachaykinder hatten einen Spaß mit der Fingernummer:) Auch die Volonarios haben sich nicht lumpen lassen: zwei Wochen lang haben sie die
traditionellen Tänze geübt und zeigten sich in voller "Tracht".
Am Sonntag habe ich bei Antonia Steffi kennengelernt, die hier schon seit 1,5 Jahren lebt, aber in 2 Wochen nach Hause fährt. Mit ihr war ich am Montag nach dem Spanisch-Kurs im deutschen Cafe und sie hat die Engländerin Annie dabei gehabt. Sie macht hier Filme für mehrere Organisationen.
Wir haben den ganzen Abend ihre und meine Filme geschaut und uns am nächsten Tag dann zum Filmen in Munachay verabredet. Das war ein netter Austausch und die Kinder hatten auch einen Riesenspaß dabei, sich selbst zu sehen.
Eigentlich schade, dass wir uns nicht früher kennengelernt haben, wir hätten sicher einen guten Film gemeinsam gedreht.
Das Highlight an diesem Wochenende war doch die 2. Noce cultural zu Ehren des 15-jährigen Jubiläums.
Dieter Arnold ist auch seit gestern persönlich hier, um mitzufeiern. Auch wenn alles letzte Woche doch ziemlich chaotisch war und die dieselben Kinder zum Üben da waren, war ich überrascht, wie wievele Kinder gestern abend dann doch auf der Bühne standen und wie gut es doch mit diesen Zwergen lief. Das Video könnt ihr unter Filme sehen.
In solchen Momenten sind dann die vielen Kommunikationsprobleme vergessen, denn es läuft dann hier in Peru doch irgendwie, nur anders als gewohnt...
Samstag und Sonntag ist hier recht gemütlich, wenn man nicht Hummeln im HIntern hat, so wie ich. Aber ich lerne, dass sich dann doch immer etwas ergibt. Am Samstag bin ich gegen 12 Uhr mit Antonia zum Mittagessen ins "Antijitos"gegangen, die Stammbäckerei hier, denn da gibt es Chiabatta-Brötchen. Da saßen wir dann auch bis ca. 14 Uhr gemütlich im HInterhof. Dann ein kleines Mittagsschläfchen und um 17 Uhr begann die "Kulturnacht der Kinder von Munachay". Zwei Stunden lang traditionelle Tänze, Musik und Theater: Von allen sechs Häusern eine Aufführung.
Heute wollte ich mich mit Franzi ein bisschen sportlich betätigen und auf einen kleinen Berg hier hochlaufen. Um 8.30 verließ ich hoch motiviert das Haus - und es begann zu regnen! in wenigen Minuten wurde der Schauer zum Regenschutt und aus der Wanderung wurde ein Frühstück auf dem Markt. Nur da war das Dach nicht dicht, daher war das auch nicht so toll. aber für einen Riesenfruchtsaft hat es gereicht. Also wieder zurück ins Hostel. War auch schon mit Freunden zu telefonieren und ein paar Neuigkeiten aus der Heimat zu erfahren. Gemütliches Mittagessen mit Franzi im "Sweatheart", die haben leckere vegetarische Köstlichkeiten, dann wollten wir eigentlich Antonia einen Krankenbesuch abstatten, daraus wurde eine Einladung zum Spagehttiessen... Tja, so vergehen die Tage hier: Essen und nette Menschen treffen. Aber auf der Höhe verbrennt man angeblich mehr Kalorien als sonst, also habe ich auch kein schlechtes Gewissen...
Ein bisschen traurig bin ich, weil mein Trekkingtour von Montag bis Mittwoch nach Lares abgesagt wurde, weil es dort oben schneit und regnet und auch die nächsten Tage keine Besserung in Sicht ist.
Grummel, mal sehen, was stattdessen die Woche so bringt. Spanisch-Intensivkurs auf jeden Fall!
4.10.-12.10.2013
So heißt das Projekt von dem Zauberer Dieter Arnold aus Königstein, in dem ich seit einer Woche bin.
Es ist in Urubamba, im Herzen des sogenannten Sacred Valley zwischen Cusco und dem Machu Pichu.
Das Städtchen hat nicht viel zu bieten, aber man hat alles, was man braucht. Das Leben ist sehr einfach hier.Ich hatte mich in Deutschland zwei Mal mit dem Zauberer getroffen und er meinte, es ist alles organisiert, wenn ich komme. Mit meinen Fähigkeiten, könnte ich ich mich sowohl in der Presseabteilung als auch in den Schulen hier beteiligen. Leider war gar nichts organisiert, als ich die Mail an die Pressestelle schrieb, dass ich am nächsten Tag komme, waren sie sehr überrascht, aber haben mich dennoch nett aufgenommen.
Das Problem ist, dass hier 18 Freiwillige und 5 Mitarbeiter aus Deutschland sind, die für ein Jahr hier sind und auch ihre Aufgaben in den Schulen, in der Presseabteilung und im Kinderdorf haben. Da ist es schwierig mal für ein paar Wochen "reinzuspringen". Ich habe jetzt eine Woche ein Zirkusprojekt im Kinderdorf angeboten. Das war zwar ganz goldig, weil ich noch nie mit so kleinen Kindern (6-9 Jahre) gearbeitet habe, aber leider sind so kleine Kinder nicht sehr ausdauernd und es kamen nie die gleichen Kinder wieder bzw. mal der und dann jemand anderes. Da war es schwer für eine Show zu üben, die am Samstag, also heute, aufgeführt werden soll.
Aber ich habe eine kleine Show zu "Wakawaka" zusammengebaut, mal sehen, wie es wird.
Auch die Unterkunft hätte organisiert sein sollen, aber da so viele Freiwillige dieses Jahr da sind, ist kein Platz mehr in den Häusern. Aber sie haben mir nett eine Unterkunft in der Kindergrippe angeboten. Da bin ich allerdings nur eine Nacht geblieben, denn ich war dort alleine, es war ziemlich ab vom Schuss, ich haette immer ein Taxi nachts dorthin nehmen müssen, wenn wir mal in Urubamba weggehen... und die sanitären Anlagen waren auch nicht so, dass ich da zwei oder mehr Wochen bleiben wollte.
So bin ich am zweiten Tag in ein kleines Hostel in Urubamba gezogen, mit einem netten Innenhof, Internet und heißer Dusche im Zimmer.
Aber auch, wenn alles am Anfang etwas chaotisch war, bin ich wie immer nett aufgenommen worden. Io, von der Presse, hat mich mit zwei Freiwilligen am ersten Tag vom Bus abgeholt und mir erzählt, dass es nichts neues ist, dass die Kommunikation zwischen Deutschland und Peru nicht läuft. Aber jeder suche sich dann sein Arbeitsfeld und dann sei es ganz nett. So mache ich das jetzt eben auch.
Abends hat mich Io gleich ins Mitarbeiterhaus zum Essen eingeladen und sie hat hervorragend gekocht. Es gibt hier fünf Mitarbeiter, die auch ein bisschen bezahlt werden, die auch eher mein Alter sind, die die Freiwilligen koordinieren oder für andere Bereiche wie Gesundheit, Fischzucht oder Presse zuständig sind.
Antonia, die Arzthelferin, hat mich am zweiten Tag gleich durch Urubamba geführt und war mit mir auf dem Markt frühstücken. Es war spannend, mit ihr über Lebensziele und die Erfahrungen in diesem Projekt zu sprechen.
Auch die beiden Freiwilligen Liona und Leonie haben mich am ersten Tag gleich mit ins Kinderdorf genommen und mir dort alles gezeigt.
Das Dorf Munachay liegt auf 3300m am Fuße des Chicogletschers (5450 m). Die Häuser sind sehr gemütlich. Es gibt 6 Häuser, in denen jeweils eine "Tante" wohnt, die ca. 10 Kinder betreut.
Man hat von dort einen herrlichen Blick über das grüne Chicontal.
Allerdings leben die Menschen hier in sehr einfachen Verhältnissen, darum gibt es ja dieses Projekt hier.
Jeden Tag fährt ein Bus 14 Uhr ins Kinderdorf, der braucht ca. eine halbe Stunde über die Schotterstraße. Manchmal, wenn nur wenige Freiwillige hoch oder runter müssen, fährt auch mal ein Pick-Up. Das ist dann ein besonderes Erlebnis und gibt viele blaue Flecken am Hintern. Aber der Ausblick auf den Gletscher ist gigantisch.
So habe ich das jetzt eine Woche gemacht: Morgens Dinge in der Umgebung, wie die Inkaterassen von Moray oder die Salzfelder, angeschaut, Urubamba erkundet und nachmittags zum Zirkusprojekt ins
Dorf.
Aber wie gesagt, da die Kinder nicht sehr ausdauern sind, dauert das Projekt von 15-16 Uhr manchmal dann nochmal von 16.30 bis 17 Uhr.
Seit Donnerstag nutze ich jetzt die freie Zeit morgens und nehem Spanischstunden, damit meine Sprache hier mehr Hand und Fuß hat.
Wenn alles gut läuft gehe ich nächste Woche Montag-Mittwoch auf eine weitere Trekkingtour, den Lares-Trek. Muss auch Landschaftlich sehr schön sein.
Jetzt lasse ich mich mal überraschen wie die Aufführung heute wird und wie es wird, wenn Dieter Arnold ab heute hier ist.
28.9.- 2.10.2013
Man war das schön! Ich bin zurück vom sagenumwobenen Inka-Trail! Ein magisches Erlebnis!
War zwar anstrengend, aber nicht unmenschlich. Genieße gerade einen Relax-Tag bei meiner Gastfamilie in Cusco und morgen geht es ab ins Projekt nach Urubamba.
Edgar hatte uns am Vorabend erklärt, dass der letzte Checkpoint zwar erst um 5.30 Uhr aufmacht, aber es sinnvoll ist, um 3.20 Uhr da zu sein, wenn wir die Ersten am Sungate sein wollten. Klar, wollte unsere Truppe das! Also standen wir freiwillig um 2.45 auf, es gab sogar noch Pfannkuchen zum Frühstück.
Der Weg zum Checkpoint dauerte nur zehn Minuten. Wir waren tatsächlich die Ersten.
Und keine zehn Minuten später kamen die nächsten Gruppen. Das war eigentlich das erste Mal während des ganzen Trails, dass sich alle Gruppen so an einem Punkt trafen.
Gegen fünf Uhr wurde es hell, leider regnete es schon wieder. Ich dachte ja, dass wir nun gemütlich die letzten 6 km (ca. 1 Stunde) zum Sungate laufen und dann das ersten Mal den Blick auf Machu Pichu genießen werden, aber es kam ganz anders: Kaum öffnete der Checkpoint, rannte meine Wazki-Truppe los - mit Rucksäcken und immer weiter die Stufen hinauf und sie hörten nicht mehr auf!
Irgendwann hatte ich aufgeben, mein Guide mit. Wir kamen beide patschnass von innen und außen um 6.30 Uhr an dem alten, steinernen Inkator an: und da lag uns Machu Pichu zu Füßen!
Leider hatte ich in meinem Vorbereitungswahn als Einzige noch das Ticket für Waynapichu gekauft. Ich dachte, es war der kleine Hügel links, um einen besseren Blick auf Machu Pichu zu haben. Aber es war leider der große Berg rechts, der mich meine letzten Kräfte und Nerven kostete. Denn dort sind die Stufen noch steiler und unwegsamer als auf dem Trail und es gab keine Sicherungskabel, wo sie an manchen Stellen nötig gewesen wären. Nichts für Leute mit Höhenangst.
Der Ausblick war toll, aber die Zet und Kraft wäre besser investiert gewesen mit noch mehr Ruhe und Ehrfurcht diese gewaltige Inkastätte zu erkunden. Ein Glück, dass die Spanier sie nie gefunden haben...
Leider wachten wir bei Regen auf und der kam immer wieder an diesem Tag. Es gab noch einen leichten Anstieg über 3900m an zwei schönen Inkaruinen vorbei und dann ging es 14 km auf und
ab....
Hin und wieder rissen die Wolken auf und gewährten uns gerade am Schluss des Tages einen schönen Blick auf den Urubamba-Fluss.
Edgar zeigte uns kurz vor dem Campingplatz eine sehr gut erhaltene Ruine. Noch mehr Stufen! Unsere beine zitterten bereits. Aber es ist schon faszinierend, was die Inkas in den Dschungel gebaut
haben.
Heute Abend hieß es dann schon Abschied nehmen von den grandiosen Portern, denn sie müssen am nächsten Morgen den Zug um 5.20 erwischen, um das ganze Material zurückzubringen.
Unglaublich, was der Koch wieder gezaubert hatte: mein Lieblingsessen Lomo saltado und als Nachtisch gab es eine Torte! Unglaublich wie er die hier mit den hiesigen Mitteln gemacht hat: zwei
Pfannen übereinander, ein Handtuch und viel Dampf:)
Es ging schon um 20.30 ins Bett, da die Nacht kurz wird: der letzte Tag beginnt um 2.45, um bei Morgengrauen durchs Sungate zu schreiten.
Um 5 Uhr weckte uns ein Porter mit einer Tasse Coca-Tee. Leider konnte das meiner Zeltpartnerin Janet nicht mehr helfen. Sie hatte so einen Durchfall in der Nacht gehabt, dass sie heute den Inka
Trail abbrach, da waren wir nur noch acht.
Schade, jetzt werde ich wohl die langsamste sein.
Edgar unser humorvoller Guide präsentierte uns das Motto des Tages: No wyning, no crying, no dying!
(Kein Motzen, keine Weinen, kein Sterben)
Wir konnten vom Campingplatz den Dead womans pass sehen (4215m), der übrigens so heißt, weil er wie eine liegende tote Frau aussieht und nicht weil dort eine umgekommen ist.
Seit heute weiß ich auch, was so anstrengend ist: die unterschiedlich hohen Inkastufen.
In einem Teil waren die Stufen so steil, dass sie "Gringokiller" genannt werden. Denn alle Fremden (Gringos) schleichen hier nur noch vor Erschöpfung und die Porter laufen noch in gutem Tempo an
einem vorbei.
Nach 2,5 Stunden standen wir alle auf der ersten Etappe des Tages, dem Pass mit 3800m. Nach weiteren 1.5 Stunden erreichten wir zufrieden den Dead woman's Pass auf 4215m.
Es war zwar ganz schön Luftraumes, aber nicht so schlimm wie erwartet. Es war schon ein irres Gefühl, dort oben zu stehen und der Ausblick war gigantisch!
Ich hätte nicht gedacht, dass es bergab anstrengender werden würde als bergauf. Aber unsere Knie bedankten sich dreimal als wir zwei Stunden später am Campingplatz ankamen. Denn es ging 8 km auf
diesen Stufen bergab!
Da es als der anstrengendste Tag gilt, erreicht man den Campingplatz bereits um 14 Uhr, damit man Zeit hat sich zu erholen. Die Zelte standen bereits zum Relaxen bereit und die Katzenwäsche im
Fluss tat unglaublich gut, denn die Duschen und Toiletten betritt man lieber nicht:)
Wir hatten einen netten Abend, das irische Paar zückte sogar einen Rum zur Verdauung. Ach ja, die Truppe besteht aus einem irischen und einem englischen Pärchen, zwei lustigen Jungunternehmern
aus Atlanta, die mehrere Pizza- und Handy-Ketten besitzen, und Tess aus Washington DC und ich.
Um 5 Uhr weckten uns die Hühner, aber um 6 Uhr mussten wir eh aufstehen, denn um 7.30 kam der Bus mit dem Rest der Truppe. Zum Frühstück gab es zwei Kartoffeln mit einer merkwürdigen Soße. Scheint hier typisch zu sein. Um 7.30 kam der Bus. Es ging ca. eine Stunde durch die Berge bis zu unserem letzten zivilisierten Zwischenstopp in Ollayantambo. Hier konnten wir nochmal richtig frühstücken und Snacks und Wasser einkaufen. Gegen 10.30 trafen wir die 12 Träger (Porter), die alles verstauten. Ich war so glücklich über die 50 Dollar, die ich investiert hatte, damit ich nur meinen kleinen Rucksack mit Foto und Wasser tragen musste. Die anderen hatten mit Schlafsack und Co. gute 12-14 Kilo auf dem Rücken. Bei Kilometer 82 ging es los. Insgesamt ist die Strecke von hier 42 km lang. Der erste Tag war noch recht gemütlich, die Wege waren nicht so steil, die Landschaft echt schön und wir brauchten für die ersten 12 km 4,5 Stunden. Beim Mittagessen bekamen wir vor Staunen kaum den Mund zu. Als wir an dem Platz ankamen, standen dort zwei Zelte und es gab ein Drei-Gänge-Menü! Der Koch war ein wahrer Zauberer unter diesen Bedingungen! Uns wurde langsam bewusst, was für einen irrsinnigen Job die Porter hatten:) Sie mussten ja immer vor uns da sein, damit das Essen bald nach unserer Ankunft fertig war, aber wir liefen ja vor ihnen schon wieder los und sie mussten noch spülen und abbauen. Ergo, rannten sie irgendwann mit ihren 25 -Kilo-Rucksäcken an uns vorbei und das teilweise in Sandalen! Gegen 16.30 auf dem ersten Campingplatz ankommen, waren schon alle unsere Zelte für die Nacht aufgebaut! Wieder ein hervorragendes Essen, sternenklarer Himmel und zufrieden mit der Dunkelheit ins Bett:)
28.9.2013
Ich habe noch nie so eine Hochgebirgstour gemacht, aber ich habe mit einer der schönsten wohl angefangen. Der Inkatrail ist eine unglaubliche Erfahrung! Und er geht auch gut ohne
monatelanges Training:)
Die Akklimatisierung langsam über Arequipa, den Colca Canyon und die Tage in Cusco waren genau richtig.
Am Samstag um 10 Uhr war das Briefing bei Waykitrek (http://www.waykitrek.net). Wayki bedeutet in Queshua "Freund" oder "Bruder". Ein sehr netter Guide, Edgar, hat uns genau die Route mit seinen
Schwierigkeiten erklärt. Die Gruppe wirkte nett, alle zwischen 27 und 33 Jahre und eine Frau aus Kanada, 59. Wir sind zu neunt.
Was mich eigentlich auch an diesem Anbieter gereizt hatte war, dass man einen Abend vorher zu den Porter-Familien fahren konnte. Das war aber irgendwie nie Thema. Als ich fragte, hieß es, dass
hätte ich anmelden muessen. Irgendwie hatte ich das überlesen. Der Guide muss gemerkt haben, dass ich enttäuscht war. Da nur die Kanadierin zugesagt hatte, bot er mir an, ich könnte doch noch
mit. Da musste ich mich ganz schnell entscheiden und 2 Stunden später losfahren. Das war ein bisschen stressig, da ich noch nicht gepackt hatte, aber ich hab alles schnell der Familie erklärt,
den großen Rucksack dort gelassen, mein sogenanntes Duffelpack für den Porter gepackt und um 13 Uhr ging es los ins naechste Abenteuer!
Janet und ich fuhren mit einem Guide mit den lokalen Bussen (ein Erlebnis, was da alles so mitfährt!) zwei Stunden irgendwo ins Hinterland von Cusco. Eine irre Landschaft am See gelegen.
Bald tauchten aus dem Nichts ein paar Lehmhäuser auf. Wir bogen in einen Hof ein. Hühner und ziemlich dreckige Hunde begrüßten uns freundlich... Wir waren in der Bleibe des Chefs unserer Porter
(Träger) gelandet. Ruckzuck wurde unser Zelt zwischen frischgegossenen Lehmziegeln aufgebaut.
Danach zeigte uns unser Guide wie hier auf dem Feld gearbeitet wird und forderte uns zu einem kleinen Wettkampf im Bohnenfeld heraus.
Abends schnippelten wir Gemüse fürs Abendessen in der sehr einfachen Küche. Ich war gespannt, was mein Magen zu dem Essen sagen würde, aber alles gut.
Es gab Quinoa-Suppe und Coca-Tee. Zum Abschluss noch eine kleine Salsalektion und sobald es dunkel wird, geht man ins Bett. Wir also ins Zelt. Einstimmung auf die nächsten Tage: die
Toilette und Dusche benutzt man lieber nicht...
Leider war unser Zelt auf einer Schräge gebaut, sodass wir nicht so tiptop schliefen, da wir immer runterrutschten.
24.- 27.9.2013
Jetzt bin ich schon vier Tage in Cusco.
Da ich hier fast eine Woche bin, wollte ich mal Airbnb ausprobieren und habe mich bei einer Familie aus Cusco eingemietet.
Daniel, der Vater, hat mich am Bus um 7 Uhr abgeholt, er meinte sein Haus sei da oben auf dem Hügel, er würde meinen Rucksack tragen, wenn ich laufen will.
Nach einer Nacht fast ohne Schlaf im Bus, weil die Leute geschnarcht haben und die Luft sauschlecht war, fand ich das einen blöden Vorschlag, aber ich wollte nicht unhöflich sein. Der Mann
war kaum größer als ich und er trug meinen Riesenrucksack die steilen Stufen hinauf. Bis sich rausstellte, er war früher Träger auf dem Inkatrail.
Ich schnaufte gar nicht mehr so, wie ich befürchtet hatte. Die Fahrt in den Colca Canyon hatte wohl doch schon was gebracht;) Der Ausblick auf Cusco von diesem Haus ist gigantisch. Daniel riet
mir, erstmal zu schlafen, später zu frühstücken und dann würde er mir die Stadt zeigen. Wie nett.
Später gab es Tortillia zum Frühstück und ich schlief noch mal bis 13 Uhr. Hier ist auch ein nettes Mädel Kerstin aus Colorado. Sie ist in einem Projekt bis Weihnachten.
Nachmittags fuehrte mich Daniel durch das Zentrum. Sieht wunderschön aus hier. Alles mit ganz alten Bauten und verwinkelten Gassen umgeben von ziemlich hohen Bergen. Hat irgendwie Charme die
Stadt. Aber sehr touristisch.
Vom Haus läuft man ca. 25 Minuten ins Zentrum, aber Daniel meinte, ich muss mich bewegen, um mich an die Höhe zu gewöhnen und fit für den Inkatrail zu werden.
Gut. Dennoch war selbst das normale Spazierengehen auf 3300m dann doch anstrengend.
Am nächsten Tag hat mir Daniel angeboten, die archäologischen Stätten um Cusco zu zeigen. Zu Fuß versteht sich, ich muss ja trainieren...
Aber erst war ich mit Kerstin am Plaça de armas frühstücken. Sie ist auch so eine fröhlich aufgeschlossene Person, wir hatten viel zu quatschen.
Sie ging dann ins Projekt, ich traf Daniel und er führte mich an vielen Hotels mit schönen Innenhöfen vorbei steil den Berg hinauf zur "sexy Woman". Die Stätte heißt Sacsazhuaman, aber keiner
kann sich das merken, aber mit Sexy Woman kommt man nah an die Aussprache heran.
Tolle sehr gut erhaltene Inkastätte. Dann führte er mich noch zu drei kleineren Stätten, die in der Nähe waren. Ist schon irre, wie die Inkas ohne das Rad zu kennen, diese Riesenfelsklötze aufeinandergesetzt haben.
Abends war ich ganz schön platt, aber es war ein schöner kultureller Einstieg in das Leben der Hauptstadt des damaligen Inkareichs.
Die nächsten Tage verbrachte ich mit Stadtrundgang und einer Tour durch das Heilige Tal. Das war aber extrem touristisch und für meinen Geschmack wurde man zu schnell durch die Inkastätten gehetzt. Aber wenn ich im Projekt in Urubamba bin, habe ich nochmal Zeit, das in Ruhe zu machen.
23.9.2013
Ich bin wohl doch kein Backpacker mehr, sondern ein Flashpacker. Das sind Backpacker, die ein bisschen mehr Komfort genießen. Sprich ein Einzelzimmer und eigenes Bad. Schlafsäle sind nichts mehr für mich, es nervt, wenn ab 6 Uhr die Leute ihr Zeug packen, wenn man selbst ausschlafen könnte.
Nach dem Höhentrip und auch sonst nehme ich immer häufiger ein Einzelzimmer, was hier aber auch erschwinglich ist; 13 Euro statt 8:)
Aber dennoch Hostel, weil man da nette Menschen trifft.
Zum Frühstück auf der Dachterrasse traf ich wieder die kolumbianische Familie. Irgendwie nett, eine Stunde erzählten sie mir, wie ihr Großvater zu großem Reichtum über viele innovative Ideen und Immobilien kam, vor 10 Jahre aber auf seinem Grundstück erschossen wurde und sie nun allein von dessen Ländereien leben...
Reich, aber nett und auf dem Boden geblieben und sehr hilfsbereit.
Dann musste ich nochmal zur Polizei, jetzt ist alles an die Bank gemailt und ich sollte das Geld in 4 Wochen spätestens zurückhaben. Mal sehen, ob das klappt.
Dann hatte ich noch ein nettes Erlebnis. Seit Wochen ärgere ich mich über schwarze Punkte auf meinen Fotos. Es muss was auf dem Sensor sein. Ich fragte in einem Fotogeschäft, man führte mich um drei Ecken zu einem älteren Mann, der vor einigen aufgeschraubten Fotoapparaten saß. Er schraubte die Linse ab, stellte auf Langzeitbelichtung, und pustete mal kräftig über den Sensor und es ist jetzt um einiges besser und das Fotografieren macht wieder Spaß und ich weiß jetzt, wie das Reinigen geht.
Keinen Cent wollte er dafür.
Gegen 7 Uhr gings zur Busstation. Nachtfahrt nach Cusco. Auch wenn es nett war hier. Irgendwie hat mich der Visakrtenkram genervt und viele schwärmen von Cusco, also wollte ich weiter.
Bin gespannt. Habe mich über Airbnb das erste Mal in einer Familie eingemietet. Mal sehen wie das wird.
Leider gab es am Busbahnhof wieder ein Negativerlebnis, Gott sei dank nicht für mich - trotzdem blöd, weil ich mich gerade so sicher in Peru gefühlt habe.
Wir saßen mit vier Backpackern bereits im Bereich nach dem Check-in, wo also nur Fahrgäste und die Crewmitglieder von der Buscompany sind. Ein Pärchen aus Lettland saß schon da. Wir kamen mit Ihnen ins Gespräch. Er hatte seinen Rucksack mit Pässen und Geld neben das Sofa gestellt. Wir haben während der ganzen Zeit niemanden außer uns sechs wahrgenommen. Plötzlich war sein Rucksack weg.
Es konnte nur jemand aus dem Bus, der um 20 Uhr losgefahren ist, gewesen sein. Aber wie ist uns ein Rätsel. Es war ziemlich unbefiedigend zu sehen, wie lange das Busunternehmen brauchte, bis endlich mal die Polizei auftrauchte und sie stellten sich quer, den bereits losgefahrenen Bus zu stoppen. Diese Aktion wirft kein gutes Licht auf das Unternehmen. Ich werde jetzt 10 Stunden auf meinem Rucksack schlafen.
21./22.9.2013
Für eine Nacht verließ ich das nette Hostel "Home sweet home" für eine Tour durch den Colca Canyon. Es ist der größte Canyon hier, angeblich an manchen Stellen tiefer als der Gran Canyon.
Die Fahrt dorthin ist spektakulär und es die erste Begegnung mit der Höhe für mich gewesen.
Von Arequipa aus auf 2300m ging es am höchsten Punkt über 4910m. Mit letzter Luft ist dieser Sprung an dieser Stelle entstanden.
Unser Guide Peter hat uns behutsam auf diese Höhe vorbereitet. Wieder musste ich diese ekeligen Coca-Blätter kauen, diesmal nicht nur 10, sondern gleich 25, damit die Wirkung besser ist. Ich
zählte echt die Minuten, denn man soll sie 25 Minuten kauen, damit man dann keine Kopfschmerzen und andere Nebenwirkungen bekommt. Offensichtlich haben sie gewirkt, zu dem Sprung hat es
gereicht und mir ging es gut. Nur eingeschlafene Backen wie beim Zahnarzt hat man. Allerdings war der Weg zu den höchstgelegenen Toiletten extrem. Sie waren zwar nur 500m weit weg, aber ich
musste 3x zum Verschnaufen stehenbleiben!
Nach vier Stunden in dem größten Colca-Dorf Chivay auf 3600m angekommen, gab es erstmal mein Lieblingsessen hier: Lomo saltado (Geschnetzeltes - hier: Alpaka - mit Tomaten und Zwiebeln). Den
Nachmittag verbrachten wir in den "Aquas calientes", in den heißen Quellen, am Fuße der Vulkane.
Am nächsten Tag ging es um 6 Uhr bereits los in den Colca Canyon. Es ging durch eine terrassenartige Landschaft aus der Pre-Inka-Zeit bis zum Cruz del Condor. Da stand man plötzlich am Rande
dieser Riesenschlucht und wir hatten Glück: nach 30 Minuten segelten majestätisch zwei Condore auf uns zu. 4m Spannbreite - das ist schon ein Erlebnis.
Ansonsten stoppten wir noch in drei kleinen Dörfern, aber für meinen Geschmack war das zu touristisch.
Es war ein bißchen schade, dass dieser Bamba-Trip, der in meinem Buspass inkludiert war, keinen Trekkingteil hatte. Denn da wäre man tiefer in den Canyon gefahren und auch ein bißchen
gewandert.
Aber es war dennoch eine gute Gewöhnung an die Höhe, denn in einer Woche geht es auf den Inkatrail!
22.09.2013
Bevor ich ein paar Bilder und Worte über den Colca canyon verliere, muss ich mich einfach mal freuen, über die Menschen, die ich hier (wieder)treffe.
Kam ich doch etwas platt aus der Höhe vorhin zurück ins Home sweet Home - Hostel, klingelte es und ich öffnete, weil ich gerade an der Rezeption nach der Polizeistation fragte, und wer kommt rein? die kolumbianische Familie, mit denen ich in Nazca bereits Mittagessen war...
Der Sohn studiert in London und spricht perfekt englisch und spanisch.
Ich erzählte meine Misere mit der Visa-Karte und fragte ihn dann, ob er evtl. mit mir zur Politie gehen könnte und das machte er auch gleich. Wir trafen sogar am Sonntag dort jemanden an. Nach einer Stunde hatte ich die Anzeige - zwar auf spanisch - in der Hand und kann jetzt morgen alles mit der Bank regeln. So kleine Engel wie Alejandro begegnen mir hier ständig. So sind auch eigentlich blöde Erlebnisse eigentlich ganz nett.
20.9.2013
Nach so einem netten Tag, erlebte ich meinen ersten Mist auf dieser Reise: im Hostel checkte ich meine Mails und meine Konten und wunderte mich über zwei Abbuchungen, an die ich mich gar nicht
erinnern konnte. Bis ich langsam realisierte, dass wohl an dem Automaten in Ica, der mir kein Geld ausgeben wollte, jemand meine Daten geklaut hatte!
Mir wurden 2x300 Euro in Chile abgebucht!, obwohl ich da ja noch gar nicht war!!
Ich habe sofort die Bank angerufen, die die Karten schon wegen Betrugsverdacht gesperrt hatte. Aber damit ich das Geld wieder bekomme, muss ich jetzt am Montag zur Botschaft und zur Polizei.
Grrrr. Sowas macht halt keinen Spass. Gott sei Dank habe ich zwei Visakarten. Doch gut vorbereitet.
Naja, jetzt ist erstmal Wochenende und ich fahre in den Colca Canyon.
20.9.2013
Nach einer sehr komfortablen Nachtbusfahrt und einem gigantischen Ausblick auf verschneite Vulkane seit 6 Uhr morgens, kam ich also in der weißen Stadt Arequipa an -auf 2300m.
Noch merkte ich nichts von der Höhe. Ich nahm mit dem holländischen Paar Nicole und Vincent ein Taxi. Wir treffen uns irgendwie immer wieder an den Busbahnhöfen oder bei den Touritrips.
Im Hostel "home Sweet home" angekommen, war mein Bett noch nicht fertig. Man bat mich aber gleich auf die Dachterrasse mit Ausblick auf den Vulkan el Misty und ich bekam ein Fruehstueck mit zwei
Pfannkuchen, frisch gepresstem Maracuja-gujaba-Saft und Rührei. Ich konnte mein Glueck über diese Gastfreundschaft kaum fassen.
Beim Frühstück lernte ich dann ein französisches Paar kennen, die zwei Jahre durch die Welt radeln und deren Eltern gerade zu Besuch waren. Damit ich mein Französisch frisch halte, quatschte ich
ein bisschen mit Ihnen. Im Endeffekt verbrachte ich dann den ganzen Tag mit ihnen: ein Bummel durch die gigantische Markthalle, Mittagessen Papa rellena probieren ( Kartoffel außen frittiert und
innen gefüllt mit Fleisch, Zwiebeln und Gemüse )
Gegen Abend haben wir uns die Klosteranlage Santa catalina angeschaut. Eine Stadt in der Stadt. Sieht aus wie ein kleines toskanisches Dorf in Mauern. Bei Nacht werden überall Kerzen
angezündet.
Am naechsten Tag gingen die vier auf Trekkingtour, war schon fast wieder traurig "Au revour" zu sagen.
Ich ging also alleine in die Stadt, nachdem ich in ein Einzelzimmer umgezogen war. Ich bin wohl dich etwas älter geworden, den Schlafsäle nerven, wenn ab ca. 6 Uhr verschiedene Leute Ihre Sachen
packen, weil sie auf den Bus müssen. Da hier alles aber recht billig ist, gönne ich mir doch öfter als gedacht die 13 statt 6€ für das Einzelzimmer:)
Aber wie immer, ich war nicht lang allein. Eigentlich wollte ich auf eine Touribustour, um einen besseren Eindruck von Areuipa zu bekommen, aber es kam wieder anders. Nach einem kleinen
Mittagssnack in der Fußgängerzone und einem netten Gespraech mit einem etwas verrückten Rechtsanwalt, saß ich bereits in so einem Touribüro und wollte gerade bezahlen als Alvin, der Londoner
Investmentbanker vor mir stand. Er saß auf der ersten Busfahrt neben mir und ich hab ihn auch schon 2x wieder getroffen. Er überredete mich zu einem Stadtspaziergang, der von
Studenten der Uni gemacht würde und der sogar gratis sei.
Das fand die Dame der Bustouristik natürlich nicht so toll.
Bevor die Stadttour anfing, machten wir noch einen Abstecher in das Museum, wo das Eis-Mädchen ausgestellt ist. Eine Art Oetzi aus den Anden, nur dass es ein 12jähriges Inka-Mädchen ist und
geopfert wurde. Sie ist in einer Art durchsichtigem Gefrierschrank dort zu sehen. Mysteriös! Aber die Fuehrung durch das Museum war toll.
Und witzig, am Startpunkt des Stadtrundgangs trafen wir dann auch das Holländische Paar und den lustigen Franzosen Fabien wieder.
Drei Stunden fuehrte uns ein Student zu den Schoensten Plätzen dieser Stadt: Kaffeerösterei, Schokoladen-Geschäfte, Alpakazüchtung, Altstadt, ließ uns das typische Eis von hier "helado queso"
probieren und ich wurde als "Freiwillige" ausgewählt, die Coca-Blaetter zu probieren. So was ekeliges! Und es schläft einem wie beim Zahnarzt der Mund ein. Jedenfalls war es eine sehr
interessante Stadtfuehrung.
Mit einem typischen Essen auf einer Dachterrasse mit einigen aus der Truppe ließ ich den Tag ausklingen.
18.9.2013
Heute bin ich genau einen Monat unterwegs. Verrueckt, wer mir schon alles begegnet ist und welche Landschaften ich durchquere.
Seit gestern bin ich richtig bewusst auf der Panamericana unterwegs. Ich war es wohl auch vorher schon, nur war es da nicht so eindrücklich.
Morgens ging es aus der Oase Huacachina zum Busbahnhof. Ich erwischte einen alten Taxifahrer mit eine paar Zähnen:) die sind immer freundlich und bei denen fühle ich mich immer sicher:) so auch
dieses Mal.
Nach zwei Tagen am Pool, in Hängematte und in den Dünen geht es jetzt zu den mysteriösen Nazca-Linien, die die deutsche Mathematikerin Maria Reichle über 40 Jahre erforscht hat. Bis heute weiß
man nicht, was das Nazca-Volk mit den Linien bezwecken wollte. Die verbreiteste Theorie: alle Linien führren irgendwann zum Wasser, manche zum Sonnenaufgang. Jedenfalls ist es eine
Riesenfläche, von "Zeichnungen" im Sand und da es hier nur eine halbe Stunde im Jahr regnet, sind sie ueber Jahrtausende erhalten geblieben.
Man sieht sie aber nur gut aus der Luft, aber das wollte ich meinem Magen nicht antun.
Die Fahrt nach Nazca war irre! Erst durch einen Sandsturm und menschenunwürdiges Gelände, dann durch eine Art Canyon, unglaublich karg.
Im Bus lernte ich eine nette Familie aus Kolumbien kennen. So habe ich mit denen ein Hotel gesucht, meinen Rucksack dort abgestellt und bin mit Ihnen beim Chinesen essen gegangen. War lustig.
Wieder eine nette Begegnung. Nur später hab ich mich über die geärgert, weil wir zusammen zum Aussichtspunkt auf die Linien 20 km nördlich von Nazca fahren wollten und ich wollte da natürlich vor
Sonnenuntergang hin. Und dann haben die nach dem Essen so getrödelt, wir kamen dann 3 Minuten vor Abfahrt des Busses an und plötzlich haben sie entschieden, sie machen das morgen mit einer
Tour! Toll und so habe ich den Bus verpasst.
Musste bis 17.25 warten und ich wusste, um sechs geht die Sonne unter. Aber ich wollte dahin, hätte ich doch sonst hier gar nicht Stopp gemacht.
Der Busfahrer gab dann extra Gas, damit ich es noch vor Sonnenuntergang schaffe:) nett die Menschen hier. Und da kam das erste mal dieses Roadtripgefühl auf. Diese Riesenstraße schneidet die
endlose Wüste. Und dann steht da mitten im nichts ein kleiner Aussichtsturm. Für 70 cent kann man hochkraxeln und sieht: eine Hand und einen Baum/ Frosch (Ansichtssache).
Ist zwar nur ein Bruchteil, von dem was man aus der Luft sieht, aber schon toll.
Ich stand genau zu Sonnenuntergang auf dem Aussichtsturm und der Mond stand auf der anderen Seite schon am Himmel. Vollmond.
Da stand ich, mitten im Nichts. Um zurückzukommen, müsste ich einem Bus mit der Aufschrift Soyer winken. Na, bravo. Mitten im irgendwo auf dre Panamericana. Aber wieder half mein Vertrauen auf alte Männer. Der Mann, der die 70 Cent einkassierte, machte auch Feierabend. Ich fragte ihn, ob er weiß, welchen Bus ich nehmen muss, er musste auch nach Nazca, winkte und zwei Minuten später hielt ein Bus. Der Alte verschwand im hinteren Teil und mich setzte der Busfahrer auf den Platz neben ihm. Cool. So rauschten wir zwanzig Minuten bei Vollmond auf der Riesenstraße wieder zurück nach Nazca. Ich fand es spitze. Bis mir einfiel, dass ich gar nicht in einem Soyer-Bus saß. Als ich fragte, wo er hält, meinte er an einer Tankstelle kurz vor Nazca... aber es sei kein Problem, ein Taxi brauch fünf Minuten bis an den Hauptplatz. Taxi am Abend, na gut. Aber ich hatte wieder Glück. Was stand da, ein altes Taxi mit einem alten Mann. Clemenzo fuhr mich fröhlich erzählend bis zu dem Hotel, wo mein Rucksack stand, für 1 Euro;)
Ich hatte noch drei Stunden bis der Nachtbus nach Arequipa ging, also folgte ich dem Lonely Planet-Tip,
sich im Planetarium des besten Hotels der Stadt (Nazca Lines Hotel) einen Vortrag über die Linien und die Arbeit von Maria Reichle anzuschauen. Und das war so interressant! Vorher und nachher erklärte uns der Führer den Sternenhimmel und ließ und durch ein Teleskop den Vollmond sehen und fotografieren!
Seht selbst! bei der Führung habe ich auch das holländische Paar aus Paracas wiedergetroffen.
Hervorragend, sie hatten den gleichen Nachtbus. So war ich wieder in bester Gesellschaft.
Aber hier in Naszca ist man am Busbahnhof eh nicht allein, da ungefähr drei Nachtbusse nach Arequipa fahren und alle Backpacker sich hier treffen.
15.-18.9.2013
Es war ziemlich traurig, die Familie in Lima zu verlassen, waren sie mir doch in den drei Tagen ganz schon ans Herz gewachsen. José brachte mich zum Busbahnhof und wartete bis ich eingestiegen war. Das war echt nett, denn noch wusste ich nicht, wie das mit meinem Busspass funktionert.
Man checkt hier ein wie am Flughafen, die Busse sind unglaublich komfortabel: Es gibt Essen wie im Flugzeug, eine Decke und ein Kissen und WIFI.
Ich verbrachte einen Tag in Paracas mit einem Trip zur Islas Ballestas, wo es viele Robben und Vögel gibt. Sonst ist das aber ein kleines unspektakuläres Fischerdorf - aber, man ist am Meer! Und ich habe von Weitem einen Delfin gesehen!
In den nächsten Tagen wollte ich mal ein bisschen relaxen und fuhr in die Oase Huacachina mitten in der Sandwüste. Das Hostel Banana Adventures hatte einen Pool, Hängematten und unglaublich leckeres Essen. Einziges Aktionevent: Sandbording in den Dünen - wie Snowboarden, nur in unglaublich feinem Sand:)
Am Samstag probierte ich alles, was Peru an Köstlichkeiten zu bieten hat: Churros, süßes Spritzgebäck mit Schokolade gefüllt und abends zeigten mir Oskar und sein Frau Melissa das Nachtleben in Miraflores und Barranco. Dort gab es als Apertif Emoliente, Kräutergetränk ohne Alkohol, gewöhnungsbedürftig...
Dann einen Butifarra (Burger mit Truthahngeschnetzeltem), den berühmten Cocktail hier Pisco Sour (in einer Bar, die den Peris für den besten Pisco Sour 2013 erhalten hatte) und eine typische, fleischige Köstlichkeit am Spieß: Anticuchos. Schmeckte gar nicht so schlecht. Gut, dass ich erst später gesagt bekam, dass das Kuhherzen sind...
Aber mein Magen hat alles mitgemacht.
Schön war, dass mir Oskar noch vorher die hiesige Fernsehstation gezeigt hat:)
13.9.2013
Was für ein Tag! Vielleicht war er deswegen so überwältigend, weil ich gar keine Erwartungen an Lima hatte. Ich wusste nur, liegt am Meer, ist groß, im Zweifel gefährlich und hat ein nettes
Viertel Miraflores und Wasserspiele bei Nacht.
Der Tag begann früh, ich hatte ein Informationsgespräch beim Direktor der Deutschen Schule in Lima um 8 Uhr. Das heißt, ich musste um 7 Uhr weg.
Ein sehr schrulliges Auto hielt vor der Tür. Ohne Taxizeichen, aber eh ich mich versah, klingelte ein nach Obelix mit halblangen Haaren aussehender Mann.
Freundlich stellte er sich als José vor.
Mit englisch ist hier nix zu holen, also erster Smaltalk auf Spanisch. Gleich eintauchen, so liebe ich es.
Er wies mich ein bißchen in die Gewohnheiten hier ein. Sei aufmerksam, dann passiert auch nichts. Bei Tag ist hier keine Gefahr.
Um 7.30 Uhr war ich bereits am Collegio Humboldt. Ganz neue Schule, schöne Sportanlagen, viele peruanisch aussehende Kinder.
Der Direktor Herr Heinze empfing mich sehr freundlich zu einem informellen Gespräch. Es waren sehr angenehme 30 Minuten, er ist sehr sympathisch und hat mir ein paar Reisetipps mit auf den Weg
geben. Ein Mensch, der anpackt und selber noch gerne unterrichtet.
Fazit: meine Fächerkombination ist tatsächlich schwierig, DaF zu haben, wäre wichtig. Die Franzstelle ist für die naechsten 6 Jahre besetzt. Aber es war ja nicht meine Absicht, eine Stelle
angeboten zu bekommen, sondern einfach mal die Konzepte und Ausstattungen solcher Auslandsschulen zu sehen. Es war eine sympathische Begegnung und er wird mich in den Ordner "interessante
Personen" abheften, meinte er.
Begegnungen mit sympathischen Menschen hatte ich verrückt viele an diesem Morgen. Der nächste Taxifahrer nach Miraflores hat mir während der Fahrt viel von der Stadt erzählt, ich hab viel
verstanden, aber die Antworten meinerseits waren durch noch sehr bruchstückhaft. Aber so lernt man.
Er zeigte mir den Weg zum Meer, so machte ich einen Spaziergang durch das Viertel, wo nachts der Bär rockt, was natuerlich morgens um halb zehn ziemlich leer war und plötzlich stand ich auf einer
Anhöhe mit Blick aufs Meer! War das schön! Irre innerhalb von 10 Tagen stehe ich an beiden Küsten des südamerikanischen Kontinents, in Rio am atlantischen Ozean und jetzt am Pazifik !
Ich kann den Schriftsteller Sergio Bambararen aus Lima verstehen, als er die Geschichte des träumenden Delfins auf der Suche nach der perfekten Welle geschrieben hat.
Hier tummeln sich die Surfer auf den langsam heranrollenden Wellen.
Ich stehe am Parque des amores. Sie ein bißchen aus wie der Park von Gaudi in Barcelona. Eine Mauer mit Liebessprüchen in buntem Mosaik.
Ich treffe drei Italienerinnen und einen Brasilianer, sie wollen, dass ich ein Foto mache und wir kommen ins Gespräch. Wieder eine nette Begegnung . Und so ging es auch gleich weiter.
Ich wollte mir "nur" einen Snack an einem Kiosk holen, fragte eine blonde Frau auf englisch, was sie da für eine Teigtasche auf dem Teller hat. Sie sprach englisch und stellte mich gleich ihrem
Begleiter vor, einem Peruaner vom Volk der Jakish, von denen es nur noch 200 Menschen gibt. Beide kamen gerade von einem Storytellingfestival, wo Menschen aus verschiedenen Kulturen ihre
überlieferten Geschichten erzählen. Sogar ein moderner Rotkäppchen-Verschnitt wäre dabeigewesen, erzählte die Frau. Sie ist Finnin und Musikerin und lebt seit 4 Jahren in Peru. Sie wohnt in
Cusco. Vielleicht treffe ich sie dort wieder. Ihre Karte habe ich jetzt.
Solche Momente sind das Schöne am Reisen, einfach eine halbe Stunde mit interessanten Leuten beim Kaffee an der Strandpromenade sitzen.
Um 12 Uhr traf ich wieder meinen Privatchauffeur José.
Er lud mich auf dem Heimweg noch auf einen sehr guten italienischen Kaffee ein. Tat das gut, denn der brasilianische hat irgendwie nie geschmeckt.
Ich war ganz verwirrt und zugleich beschwingt nach so vielen netten Begegnungen.
Die Señora hatte köstlich gekocht. Sie mag kochen.
Eine Stunde später brachen wir bereits wieder auf, denn sie wollte mir das Zentrum zeigen.
Los ging es mit dem Public Bus ( auch ein Erlebnis!) zur Kathedrale. Ich war überrascht, wie flink die ältere Dame durch die Straßen huschte und offenbar an etwas heikleren Stellen behutsam meine
Kamera an sich nahm:) Man passt also auf mich auf:)
Nach einem kleinen Spaziergang stiegen wir in einen Bus zu einer Stadtrundfahrt, damit ich Fotos machen könnte.
War aber kein offener Bus und er war voll, so dass das etwas schwierig war. Es war aber nett gemeint.
Aufgrund des chaotischen Verkehrs wurden aus den 1,5 Stunden drei. Aber dennoch habe ich die MUSTS in Lima gesehen. Es gab immerhin drei Fotostops.
Ich war ganz schon platt danach und dachte die Señora auch, aber sie führte mich noch zum Parque de las Aquas.
Was ein schöner Tagesabschluss: ca. 10 riesige Springbrunnen spritzen eine Symphonie aus Wasser, Farben und Musik:)
Nach 6 Stunden Flug, landete ich also in einer " neuen Welt": Peru. Ich war ganz schon aufgeregt, weil wie bei Rio im Reiseführer stand: Vorsicht, nicht ungefährlich...
Aber in der Ausgangshalle stand bereits Oscar, der Bekannte einer Kollegin aus Staufen. Erkennungszeichen er -roter Pulli, ich-roter Rucksack, rote Brille:)
Er sprach super deutsch, und kaum zu glauben, was er von Beruf ist: Nachrichten-Journalist und teilweise lehrt er an der Uni Kameratechnik. Mal sehen, ob er mir das mal zeigt.
Seine Oma, 73, begrüßte mich sehr freundlich und Cindy, das Hausmädchen aus Ecuador zeigte mir das Haus und meinte: Fühl dich wie zu Hause.
Oscar bestellte mir ein Taxi für morgen früh und ging dann noch mit mir Geld wechseln, weil ich noch nicht wusste, wo, wie gefährlich und was, ob Sole oder Us Dollar. (War im Reiseführer auch
eine Option). Sole heißt also die Währung hier und 3.5 Sole sind 1 Euro.
Ich hatte noch Euro, so meinte Oskar, es wäre besser, diese zu tauschen. Er sagte im Auto: "Gib sie mir", und steckte sie in die Brusttasche. Bei jedem anderen hätte ich skeptisch werden
sollen, aber bei Freunden von Freunden hab ich irgendwie so ein Urvertrauen und das wurde auch
noch nie enttäuscht.
Aber spannend war die Aktion schon, denn wir hielten vor einer Art Wechselstube, er winkte einen Typ herbei und dann tauschte er aus dem Auto am Fenster das Geld, nachdem er den Wechselkurs
verhandelt hatte. Das Geld direkt nachgezählt und einen kaputten Geldschein rausgefischt. Aha, so geht das hier also.
Den Rest des Tages hieß es erstmal gemütlich ankommen, duschen, schlafen, Rucksack auspacken und waschen.
Habe hier eine Art Penthousewohnung für mich.
11.9.2013
Die argentinische Seite der Wasserfaelle ist ganz anders. Man sagt hier: in Brasil you see it, in Argentina you feel it!
Wie wahr! Hier ist zwar alles viel touristischer und der Transport mit einer alten Eisenbahn ist extrem schlecht organisiert (ich frage mich, wie das in der Hochsaison ist!). Aber wenn man dann
über einen Steg auf eine Plattform kommt, die am Rand gebaut ist, wo die gewaltigen Wassermassen in die Tiefe stürzen, kann man es kaum fassen. Es kribbelt im ganzen Körper und der tosende Lärm
lässt einen sprachlos werden.
Nicht umsonst sind die iguazu-Wasserfaelle eines der neuen 7 Weltwunder!!! Unglaublich, was die Natur hier geschaffen hat! Vor allem plätschert der Rio Iguaçu kurz vor dem "Teufelsschlund" noch
recht ruhig daher...
Die beiden Tage waren ein echtes Highlight am Ende des Brasilienteils!
Gut war, dass ich heute im Bus einen Spanier mit seiner Mutter kennengelernt habe. Da habe ich doch gleich die Chance genutzt, um mich auf Peru einzustimmen.
Ach das klingt auch schon wieder ganz anders! Und die Fragezeichen in den Augen beider sagten mir, dass ich ein ziemliches Misch aus Portugiesisch und Spanisch versuchte. Dennoch waren die beiden
sehr geduldig und waren sogar abends noch mit mir essen. Da habe ich schon viel mehr verstanden.
Am naechsten Tag war ich vormittags mit den beiden noch im Vogelpark und habe mein Vokabular gleich um so sinnvolle Worte wie Schmetterling, Papagei und Fledermaus erweitert:)
Es war komisch hier manche Voegel in großen Volieren zu sehen, die ich doch in der Reserva live gesehen hatte.
Aber zum Fotografieren war es herrlich, da es zwei Volieren zum Durchgehen gab, in denen Papageien und Tukane um einen herumgeflogen sind:)
Und das schoenste war: in der Ausgangshalle hing eine Ausstellung von hervorragenden Tierfotografien, vor allem Vögel im Flug. Der Stil war mir sehr vertraut - es waren Fotografien von Hudson!
Schoenes Gefühl zu wissen, wer da hinter der Kamera steckt und wie es geht.
Wieder "Zuhause" in Curitiba, ließ ich meine Brasilienzeit mit Ana in einer Bar mit Live-Musik ausklingen. Herrlich, so nette Menschen hier zu kennen und so intensive Gespräche über Moderation,
Lebensträume und beruflichen Zielen zu führen.
Ana hat die letzen Tage meinen großen Rucksack gehütet und mich bei ihren Eltern übernachten lassen.
So etwas Schönes und Gewaltiges habe ich noch nie gesehen!
Das kann nur jemand nachvollziehen, der schon mal hier war. Allein das Geräusch des Wassers ist ein erhebendes Gefühl.
Ich habe mir so fest gewünscht, bei Sonnenschein hier zu sein und einen Regenbogen zu sehen.
Der magische Moment ist eingetreten:)
Übrigens habe ich seit heute auch die Bilder von dem Fotografen. Schaut mal...
6.9.2013
Ich komme aus dem Schmunzeln nicht mehr raus: Habe ich doch gerade den ganzen Vormittag am Copacabana-Strand verbracht, weil ein bißchen die Sonne rauskam. Das ist zu lustig. Alles was Muskeln und Tatoo hat, jung, alt, aber auch Bierbauch und Zellolitis - alles wird zur Schau gestellt.
Aber nicht im Spaziergang, nein, jeder gibt sich sportlich -walkend oder joggend- und wenn man dann wie ich gemütlich vorbeispaziert, wird nochmal richtig geschnauft, damit man auch ja merkt, wie anstrengend es ist. Aber Hauptsache man macht Sport an der Copacabana...
Richtig guten Sport habe ich dann aber auch gesehen: Es fanden gerade die Internationalen Bodyboarding Meisterschaften statt. Unglaublich wie die durch die Wellen surfen und mit der Welle dann eine Rolle machen. Ein paar Schritte weiter trainierten 4 sehr gute Damen-Beach-Volleyball-Mannschaften. Was ein Eldorado.
Und tagsüber völlig ungefährlich, wenn man außer einem Handtuch nichts mit an den Strand nimmt.
Fazit: spannende Stadt, aber auch anstrengend, weil man immer auf "Hab-Acht-Stellung" ist.
Jetzt bin ich wieder in meiner Basis in Curitiba - ganz heil und in einem Stück.
5.9.2013
Ich bin in Rio und ich spreche mittlerweile portugisisch:)
Dieser beiden Dinge musste ich mir heute bewusst werden.
Nachdem der Start gestern hier bei strömendem Regen ziemlich enttäuschend war, war es heute um so schöner. Ich hab vom Hostel aus einen Tagestrip zu allen Sehenswürdigkeiten gebucht. Wir waren zu
viert unterwegs. Ein amerikanisches Pärchen, das aber in Sao Paolo lebt und daher fließend portugiesisch spricht, eine Brasilianerin aus Fontaleza und ich. Die beiden Amerikaner haben mir oft
geholfen, denn so gut war das englisch von dem Guide nicht, aber ich habe echt viel von dem Portugiesisch verstanden und als der Guide das merkte, hat er langsamer und nur noch portugisisch
gesprochen:) und mit der Brasilianerin habe ich mich auch schon etwas unterhalten können! Ich liebe es, Sprachen so mit dem täglichen Leben zu lernen:)
Rio ist echt eine Stadt, die man mal gesehen haben sollte. Was eine Kulisse! Auch wenn es bedeckt war, die Strände von Ipanema und Copacabana sind beeindruckend und der Zuckerhut auch. Wenn man
dann auf dem Cocovado ankommt und unter der gigantischen Christo-Statue steht, hat es mir zumindest die Sprache verschlagen: der Blick über die Stadt und die Inselwelt vor Rio ist einmalig. Und
es kam sogar die Sonne raus!
Ich kann es mir traumhaft vorstellen, wenn die Olympischen Spiele hier stattfinden! Ich glaube, ich komme 2016 definif wieder als Volunteer:) am liebsten beim Beachvolleyball an der
Copacabana...
Abends war ich mit Carlos und Eleni Pizza essen und ich konnte mich richtig unterhalten, die beiden waren aber auch gute Lehrer und haben mir die Konjugation beigebracht;) Es ist sicher ein
witziges Misch aus Französisch, Spanisch, Englisch und Portugiesisch, aber man versteht mich...
Eleni kam fast eine Stunde später, weil in ihren Hostel jemand blutüberströmt ankam und ausgeraubt wurde.
Tja, es gibt es wohl wirklich... Man muss eben doch aufpassen.
3.9.2013
Wie schade, jetzt ist die Woche mit Hudson schon rum. Ich habe viel gelernt.
Leider ist der Erfolg der Nachtkamera ausgeblieben. Kein Puma oder ähnliches. Nur Wildhunde. Aber von denen konnten wir gestern Abend auch Fotos aus der Hand schießen, weil sie so zutraulich geworden sind. Selbst ich habe mit meiner nicht so schnellen und nicht so lichtstarken Kamera einen erwischt.
Weil Hudson doch nur bis zum 3. und nicht bis zum 7. im Projekt bleiben konnte, habe ich die Chance genutzt und mir von Christoph einen Flug nach Rio de Janiero buchen lassen:)
So sehe ich es doch vor den Olympischen Spielen:)
29.8.2013
Ich habe noch nie so einen Sternenhimmel gesehen!
Hudson hat mir gezeigt, wie man den fotografiert;)
Seit Dienstag bin ich wieder im Reservat, diesmal mit dem Naturfotografen Hudson Garcia und Ricardo, ein anderer Biologe und gleichzeitig Biancas Mann.
Die Tage hier sind gemütlich. Wir stehen sehr früh auf, weil das Licht, da am besten ist. Hudson hat eine einzigartige Highspeed-Technik entwickelt, um Vögel im Flug zu fotografieren. Der Aufbau
ist unheimlich aufwendig und hat ca. 3 Stunden am ersten Tag gedauert, aber jetzt sind es nur kleine Justierungen jeden Tag und wir freuen uns über jedes ausgelöste Foto. Denn er steht nicht
selbst hinter der Kamera. Alles ist so eingestellt, dass die ganze Maschinerie selbst auslöst, wenn ein Vogel durchs Laserkreuz fliegt. Das verkürzt sowohl die menschliche Reaktionszeit als auch
die Verschlusszeit der Kamera.
Schwierig nachzuvollziehen, wenn man es nicht gesehen hat, aber die Bilder, die dabei herauskommen, sind irre!
Vielleicht gibt er mir eins, damit man sich das vorstellen kann. Oder ihr schaut mal auf seiner homepage www.hudsongarcia.com - da sind ganz viele Bilder von ihm zu sehen.
Er hat einen wunderschönen Bildband über die Iguaçu-Wasserfälle und die Tiere dort gemacht. Gibt mir einen tollen Vorgeschmack:)
Er hat auch nachts eine Kamera aufgebaut, die auch mit Sensoren funktioniert. Hier hofft er auf tolle Bilder von einem Puma oder anderen Wildkatzen. Bisher haben wir nur Wilddogs erwischt, eine
Art Fuchs. Aber der entscheidende Lockstoff, vor allem für alle Wildkatzen, neben Speck mit Honig ist angeblich: Ein paar Tropfen "Obsession Day" von Calvin Klein!
26.8.2013
Eigntlich haetten wir heute den ganzen Tag im Schilf verbracht und geschaut, ob alle Vogelpaare in ihrem Gebiet sind. Denn diese Vogelart bleibt tatsaechlich in ihrem "Revier" und stoert den Nachbarn nicht:) Lustige Welt der Natur.
Aber nach den ywei Stunden gestern, war ich nicht so scharf darauf, den ganzen Tag im Wasser zu verbringen. Und Fotografieren geht leider nicht, da ich zu viel Angst um meine Kamera habe.
LEIDER regenet es seit heute morgen in Stroemen!
So haben wir spontan den Plan geaendert: Statt 5 Uhr Aufstehen, Schlafen bis 8 Uhr. Statt Stunden im Wasser stehen, habe ich zwei Stunden in der Schule (13 Kinder) Jonglierunterricht gegeben und viele leuchtende Kinderaugen um mich gehabt. War das ein Spass und so bereichernd.
Seit dem Mittagessen sitzen wir alle vor dem Computer: die beiden Biologen arbeiten und ich bastele an einem Fotobuch und kleinen Filmchen; So ein Regentag hat was. Nur ich haette gerne die Sommertemperaturen von zu Hause:)
Ab morgen geht es mit dem Fotografen durch die Natur. Ich freu mich schon so. Dafuer sollte es nur aufhoeren zu regnen. Also ab dem 3.9. gibt es dann erst wieder Neuigkeiten. Lasst es euch gutgehen! Até logo!
25.8.2013
Hier passiert immer etwas Neues, auch wenn ich immer die letzte bin, die versteht, was wir machen. Aber ich verstehe schon wesentlich mehr und kann kurze Sätze sagen.
Gegen 9 Uhr packten wir wieder das Boot, denn es geht für drei Tage zu Forschungen in das kleine Dorf Rio Sinho.
Wieder eine traumhafte Bootsfahrt durch das Flusslabyrith. Was nicht so traumhaft war, wir fanden ein Lager von Fischern im Reservat. Das ist verboten. Marcau und Bianca sprangen sofort aus dem Boot und schmissen alles, was sie zum Trocknen der Netze gebaut hatten, ins Wasser und nahmen allen Müll (einen vollen Plastiksack!), den sie hinterlassen hatten mit - inklusive ihre Netze. Ich möchte nicht wissen, was passiert wäre, wenn wir diesen Fischern begegnet wären...
Kaum in dem Haus angekommen, fragte mich Bianca, ob ich nicht ein bisschen jonglieren könnte für einen befreundeten Jungen, der an Leukämie leidet und heute Abend wieder ins Krankenhaus muesse. Natürlich sagte ich ja. Was mir aber nicht klar war, dass sie unterwegs einfach das ganze Dorf einsammelte für die kleine Show. Sie hupte und quetschte elf Leute ins Auto und wir fuhren zu dem Jungen. Sie hatten alle so viel Spaß!
Ich spreche zwar kaum portugiesisch, aber die Künstlersprache versteht man in der ganzen Welt:) Mein Herz machte einen Riesensprung bei den vielen lachenden Kindern, vor allem bei dem kranken Jungen.
Aber nicht genug der Ueberraschungen: Um drei Uhr meinte Macao, wir gehen jetzt Voegel beobachten. Klingt recht harmlos, oder? Eh ich mich versah, steckte ich in
einer Trocken-Neopren-Latzhose und bis zur Huefte im Wasser und wir durchsuchten das Schilf ywei Stunden nach einem gewissen Vogelpaar, genannt Biguginhho. Danach wusste ich, Biologen leben in
einer anderen Welt. Meine ist es nicht....
24.8.2013
Gegen 7.30 wurden wir alle wach. Nach einem gemütlichen Frühstück brachen wir auf in den Regenwald. Marcau, der Ornithologe wollte einen Weg und ein Grundstück mit dem GPS vermessen. Ich hätte nie gedacht, wie schön Regenwald sein kann. Ich habe noch nie so hohe Bäume und so viele saftige Grüntöne gesehen. Eine unglaubliche Vielfalt an Pflanzen: Lianen, Bäume mit Rinde und ohne Rinde, Promelien... Und ein Gezwitscher!
Ich bin auch noch nie so oft im Schlamm eingesunken - und fand es irgendwie nett. Regenmantel und Gummistiefel sind wirklich das A und O hier. Ich bin zwar erst den dritten Tag hier, aber ich hatte keine Probleme mich sofort anzupassen. Ich lass mich einfach überraschen, was der Tag bringt. Mitten in der Natur, kein Telefon, kein Fernseher, kein Internet, keine Chance hier wegzukommen...
Der Tag besteht hier aus Vögel schauen, Setzlinge pflanzen, lesen, kochen, schlafen. Tut echt gut nach dem stressigen Schuljahr - und es fühlt sich so gut an, die Welt so in vollen Zügen zu erfahren und zu sehen, wie und wo andere arbeiten und leben.
So eine Tour durch den Regenwald hätte ich sonst sicher so nicht erlebt...
23.8.2013
Schon um 6.15 Uhr weckte uns Christoph - der Chef hier -, denn da heute das Wetter noch gut sein sollte, musste heute gepflanzt werden, was das Zeug hält.
Alle kleinen "Palmitos", die wir bei den Naturparks besorgt hatten, sollten heute hier einen neuen Platz finden.
Erst legte ich ein Gebiet von Unkraut frei und mir wurde recht bald klar, dass die Natur hier anders ist. Als ich gerade Pause machte (Gott sei Dank!), schrieen alle auf dem Gelände, denn dort schlängelte sich eine Jararaca, eine ziemlich giftige Schalnge aus der Region...
Das war aber auch der einzige Zwischenfall. Bis zum Mittagessen hatte ich mit Christoph und Louis alle 200 Palmitos gepflanzt und nachmittags noch die 20 Guanandi-Bäume, wo sich irgendwann mal der Papagai da Cara Roxa ansiedeln wird. Auch wenn es anstrengend war, wir haben alle viel gelacht.
22.8.2013
5 Stunden dauerte die Reise ins Naturreservat. Mit einigen Zwischenstops wie Frühstück mit Käseröllchen und Kaffee, Benzin abfüllen für das Boot oder Früchte und Gemüue einkaufen.
Nach ca. 3 Stunden Fahrt bog Christoph plötzlich links in den Wald ein und wir fuhren ca. 1 Stunde durch dichten Regenwald auf schwierigen Wegen: bei Regen ohne 4x4 nicht möglich.
Aus dem NIchts tauchte dann das kleine, sehr gepfllegte Dorf Rio Sinho auf.
Dort trafen wir Ailton. Wir beluden sein Boot mit den ganzen Pflanzen und unserem Gepäck. EIne schweißtreibende Angelegenheit, denn hier ist es gar nicht mehr kalt! Christoph verlor leider mit der Schubkarre auf dem Steg das Gleichgewicht und so gingen einige Setzlinge baden - im wahrsten Sinne des Wortes.
Danach bekam ich den Mund vor Staunen kaum noch zu. Wir fuhren mit dem Boot durch ein Labyrinth an kleinen Flüssen durch eine herrliche Natur. Die Gigantischen Berge der Serra do Mar spiegelten sich in dem recht stillen Wasser. Kaum ein paar Tage unterwegs und ich bin in einer ganz anderen Welt!
Am "Ufer" angekommen, wo das Haus steht, wusste ich sofort wozu ich die Gummistiefel kaufen musste. Ich blieb auch gleich prompt im Schlamm stecken und es hat nicht viel gefehlt und die Stiefel wären vollgelaufen.
21.8.2013
Netterweise hat sich Christoph heute den ganzen Tag frei genommen, um mir die Schönheit des atlantischen Regenwaldes zu zeigen.
Es ging in das kleine Städtchen Morretes, mit vielen bunten Häusern, über die alte Via Graçiosa - eine alte holprige Straße mit grandiosen Ausblicken über den dichten Regenwald - ans Meer
nach Antonina. Dieses kleine Fischerstädtchen liegt an einer schönen Bucht und es weht einem herrliche Seeluft entgegen.
Nebenbei stoppten wir immer bei Naturreservaten und nahmen Setzlinge für das Projekt mit, wo wir morgen hinfahren.
Der Austausch mit den Menschen war immer so herzlich und ich verstehe schon viel mehr - nur sprechen schaffe ich kaum. Aber meine Versuche bringen den Menschen immer ein freundliches Lächeln aufs
Gesicht...
20.8.2013
Der Tag begann mit einem Bummel durch die hiesigen Markthallen - unglaublich sauber und schön geordnet. Und weil die Auswahl so verlockend war, haben wir hier auch gleich Mittag gegessen.
Ein Freund von Christoph hat uns dann zu den Sehenswürdigkeiten Curitibas gefahren; Das Oscar Niemeyer-Museum und die Drahtoper.
Die Drahtoper ist leider sehr verkommen und da es durchs Dach regnet, gibt es keine Vorstellungen mehr.
Im Niemeyer Museum war eine schöne Ausstellung über Eschers Werke.
Ein Tag ganz nach meinem Geschmack: Kultur im Ausland und eine Tour mit Locals.
19.8.2013
Ich hatte diese Sprache ja als schön in Erinnerung, aber da hat sie immer der Guide gesprochen und ich hatte das Gefühl, ich verstehe etwas, aber wenn ich es jetzt selbst versuche, kommen da nur ganz spärliche Fetzen aus meinem Mund. Vor allem, wenn man gleich am ersten Tag versucht, eine Sim-Karte und Gummistiefel zu kaufen:) Gummistiefel habe ich tatsächlich per Zeichensprache bekommen!
Aber eins nach dem anderen: Der Flug begann extrem unangenehm, da alle passagiere bereits ab 21.15 im Flieger saßen, aber er erst 90 Minuten später abhob - und die Klimaanlage angeblich nicht angemacht werden durfte im Stand! EIne unerträgliche Hitze! Während des Fluges war dann natürlich "Tiefkühlschrank" angesagt und ehrlich hier bei Ankunft auch.
Nachdem mich Christoph hier herzlich empfangen hat, musste er zu einem Termin und konnte dann auch nicht wiederkommen. Macht nichts, da bin alleine die Stadt erkunden gegangen. Aber davor wollte ich nach der wohltuenden Dusche ein bißchen schlafen, das ging aber nur mit meinem Daunenschalfsack und der langen Unterhose, die eigentlich fur Patagonien dabeihabe...
Na gut, vielleicht muss ich mich erst noch akklimatisieren.
So weit aus Curitiba. Fotos der Stadt unter "Bilder".
Até logo!
17.8.2013
Jetzt ist es soweit! Das, was so lange so unwirklich war, geht morgen los. Irre!
Es ist wirklich verrückt, überall, wo ich hinkomme, werde ich irgendwann mal auf jemanden bekanntes stoßen. Das gibt ein sicheres Gefühl.
Vielen Dank an Euch alle, die sich so nette Kleinigkeiten einfallen lassen haben, damit ich mich zurechtfinde und meine Heimat nicht vergesse. Ich freue mich jetzt schon aufs Wiederkommen:)
Aber jetzt ist der Welthunger groß und ich bin gespannt, was mich in Curitiba erwartet.
Lasst es euch gutgehen.
Der Israel-Palästina-Film ist fertig! Endlich! Das musste ich jetzt noch loswerden bevor ich fliege.
Ist schon ein irres Gefühl, sich mal durch so eine lange Reportage durchgewurschtelt zu haben.
Das schönste ist: Peter Weinert, mein befreundeter Journalist, hat die Premiere des Films bei mir heute mit angeschaut und lobende Worte gefunden.
Wenn er Zeit findet, hilft er mir, den Film von 90-Minuten auf 45-Minuten zu kürzen und dann mal sehen, wo der gezeigt werden könnte:)
11.8.2013
Viele liebe Menschen treffen, im Garten liegen und ein bisschen Kultur - der Sabattjahrmodus setzt langsam ein. Ich komme gerade von einem fulminanten Musical-und Opernabend des Kultursommers Kelkheim zurück - im wunderschönen Ambiente des "Rettershofes". Christian Lanza (Enkel von Mario Lanza) und Anna-Maria Kaufmann haben die Highlights dieser beiden Genre gesungen: von Phantom der Oper bis Carmen...
Aber das Berührendste, was ich je erlebt habe, war als der Moderator René Giessen mit seiner Mundahrmoniker und dem St. Petersburger Philharmonie-Orchester "Spiel mir das Lied vom Tod" spielte.
Ich wußte gar nicht, dass Musik so etwas auslösen kann...
Als die beiden Sänger zum Schluss "Time to say goodbye im Duett sangen, wurde es mir doch etwas anders - heute in einer Woche geht es los.
Aber es fühlt sich so gut an, ich freu mich auf die Welt!
9.8.2013
Es passt alles! Der erste Test: bestanden!
7.8.2013
Heute habe ich nochmal lange zeit im Reisebüro verbracht. Jetzt steht alles, der Buspass für Südamerika ist gekauft, das Australienvisum ausgestellt und alles versichert:)
Gestern habe ich den Peru-Projektleiter getroffen: Irre - wie sich manchmal der Kreis schließt. 1998 bin ich häufig mit diesem Zauberer aufgetreten und die Gage ging in das Kinderdorf. Dass es damals das Gründungsjahr war, war mir nicht bewußt. In der Zeit, wenn ich im Oktober da bin, ist 15-jähriges Jubiläum und wir werden wieder gemeinsam eine große Show machen - diesmal auf 2800m Höhe im Kinderdorf.
Einstimmen "Seele baumlen lassen" |
28.5.2013
Dank des netten Services beim Sport-Kiefer durfte ich 2 Rucksäcke zum
Probetragen und Probepacken mit nach Hause nehmen. Es ist ein schwieriges
Unterfangen, wie man sein Hab und Gut für ein Jahr unterbringt und dann
hätte mein Rücken auch gerne noch einen gut sitzenden Rucksack...
Es ist der rote Deuter-Rucksack geworden!
Tja, und das möchte ich mitnehmen - wiegt insgesamt 14 Kilo:)